Teil-Börsengang Conti steht vor Konzernumbau

Continental: Konzernumbau und Teil-Börsengang Quelle: dpa

Bis 2020 möchte Continental seinen Konzern grundlegend umbauen. Das beinhaltet auch einen Teil-Börsengang der Sparte Division Powertrain.

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Der Autozulieferer Continental plant einen umfassenden Konzernumbau und den schon erwarteten Teil-Börsengang seiner Sparte Antriebstechnik. Es solle eine Holdingstruktur gebildet werden unter der Dachmarke Continental Group, die von den drei Bereichen Continental Rubber, Continental Automotive und Powertrain getragen werde, teilte der Dax-Konzern am Mittwoch mit. Die neue Struktur solle ab 2020 stehen, müsse aber noch vom Aufsichtsrat in der kommenden Woche abgesegnet werden. Die Verselbstständigung der heutigen Antriebssparte (Division Powertrain) solle indes schon 2019 über die Bühne gehen. "Continental beabsichtigt jedoch mittel- bis langfristig nicht, die Kontrolle über das Powertraingeschäft abzugeben", erklärte das Unternehmen. Ein Teilbörsengang der Sparte Rubber sei "derzeit" nicht geplant, aber eine Option für die Zukunft.

Continental erklärte, die Herausforderungen in der Automobilindustrie so besser meistern und sein Wachstumspotenzial schneller und besser ausschöpfen zu wollen. Der Konzern hatte schon zu Jahresbeginn angekündigt, über einen Umbau des Unternehmens mit weltweit mehr als 235.000 Beschäftigten und einem Umsatz von zuletzt 44 Milliarden Euro nachzudenken. Später konkretisierte das Management, es gebe Überlegungen, agile Einheiten zu schaffen, die unabhängiger entscheiden und sich Marktgegebenheiten schneller anpassen könnten. Die Möglichkeit eines Börsengangs der Antriebssparte Powertrain, die das Geschäft mit Verbrennungsmotoren wie mit Elektroantrieben bündelt, hatte Conti-Chef Elmar Degenhart auf der Hauptversammlung Ende April angedeutet. Conti-Aktien reagierten mit leichten Kursgewinnen auf den jetzt veröffentlichten Beschluss.

Der Ausblick für das laufende Geschäftsjahr bleibe unberührt, obwohl die Verselbstständigung von Powertrain rund 350 Millionen Euro koste, die größtenteils 2018 anfielen. Hinzu kämen Steuernachteile von etwa 100 Millionen Euro, erklärte Conti weiter.
Die Aufgliederung großer Konzerne in rechtlich selbstständige Teile liegt im Trend. Sie erleichtert Partnerschaften mit anderen Unternehmen oder den Einstieg von Investoren über Börsengänge oder bilaterale Vereinbarungen. Auch Siemens, Volkswagen und Daimler verfolgen ähnliche Pläne.

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