Volkswagen-Tochter Audi stellt sich nach Rückgängen im Coronajahr auf Wachstum ein

2020 sank der Umsatz von Audi um gut zehn Prozent auf knapp 50 Milliarden Euro. Quelle: AP

Nach dem Coronajahr 2020 erwartete Audi anziehende Geschäfte. Auch den Wandel in Richtung Elektromobilität treibt die Marke voran.

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Die Volkswagen-Tochter Audi stellt sich nach einem Rückgang bei Umsatz und Gewinn im Coronajahr 2020 auf anziehende Geschäfte ein. Sowohl bei den Auslieferungen als auch bei den Umsatzerlösen erwarten die Ingolstädter eine deutliche Steigerung. Die operative Umsatzrendite dürfte auf sieben bis neun Prozent zulegen, nachdem sie 2020 noch auf 5,5 Prozent gesunken sei. „Wir blicken vorsichtig optimistisch auf das Jahr 2021“, sagte Finanzchef Arno Antlitz am Donnerstag. Audi wolle dabei an das starke Momentum vom vierten Quartal anknüpfen.

Zugleich treibt die Marke mit den vier Ringen den Wandel in Richtung Elektromobilität voran und erhöht dafür die Ausgaben für Forschung und Entwicklung. Das Ziel dafür werde um einen Prozentpunkt auf sechs bis sieben Prozent des Umsatzes erhöht, hieß es weiter. Die Ausgaben für Sachinvestitionen würden zugleich auf vier bis fünf Prozent reduziert.

2020 sank der Umsatz von Audi um gut zehn Prozent auf knapp 50 Milliarden Euro, der Betriebsgewinn brach um zwei Fünftel auf 2,7 Milliarden Euro ein. Der wochenlange Stillstand zu Beginn der Pandemie bremste die Ingolstädter dabei aus; in der zweiten Jahreshälfte hätten sich die Märkte dagegen wieder stabilisiert, sagte Audi-Chef Markus Duesmann.

Vorbehalte gibt es allerdings in puncto Corona-Krise sowie bei der Versorgung mit Halbleitern. Vorstandschef Duesmann sagte, die Lieferketten seien an mehreren Stellen gerissen. „Die Effekte sind durch Umplanungen deutlich zu spüren.“ Im laufenden Quartal würden deshalb gut 10.000 Autos weniger gebaut. Er erwarte aber, dass Audi im Jahresverlauf die verlorenen Stückzahlen wieder aufholen werde.

Gut laufe es in China, wo Audi im vergangenen Jahr rund 700.000 der insgesamt 1,7 Millionen verkauften Autos abgesetzt hat. „Wir gehen 2021 von nochmals deutlichem Wachstum aus“, sagte Duesmann. Weltweit erwartet der Vorstand eine gewisse Erholung der Märkte, wie Antlitz sagte.

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Bis zum Sommer will Audi entscheiden, wie lange das Unternehmen noch Autos mit Benzin und Dieselmotoren baut. Die Strategie werde gerade überarbeitet, sagte Duesmann. Er hatte bereits angekündigt, dass Audi keine neuen Verbrenner mehr entwickeln werde. Duesmann warnte zugleich vor überzogenen CO2-Grenzwerten in der EU: Der Nutzen für das Klima wäre sehr klein, der technische Aufwand aber sehr groß, „und das Geld fehlt uns dann bei der Entwicklung von batterieelektrischen Fahrzeugen“, sagte der Audi-Chef. „Die Verbrenner finanzieren die Transformation.“

Mehr zum Thema: Volkswagen-Chef Herbert Diess verspricht auf seiner großen Ankündigungs-Show alles auf einmal: ein besseres Ladenetz für E-Autos sowie bessere und zugleich viel billigere Batterien. Kann das überhaupt gelingen?

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