Wassersportmesse Die „Boot“ und ihr Hang zum Luxus

„Boot“ in Düsseldorf: Wassersportmesse hat einen Hang zum Luxus Quelle: dpa

Luxusyachten von der Größe eines schwimmenden Einfamilienhauses und winzige Segelboote. Bei der Wassersportmesse „Boot“ präsentiert die Branche in Düsseldorf die aktuellen Trends für eine oft anspruchsvolle Kundschaft.

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Der Trend zum Luxus beim Wassersport hält an – die Branche rechnet daher auch 2019 mit guten Geschäften. Rund sechs Millionen Euro kostet etwa eine Yacht der britischen Werft Sunseeker, die ab Samstag bei der weltgrößten Wassersportmesse „Boot“ in Düsseldorf zu sehen ist. Finanzierungen seien bei den mit Schwerpunkt aus Deutschland und Großbritannien stammenden Kunden des Unternehmens dabei kaum gefragt, berichtete Sunseeker-Sprecherin Jacqueline Brodmann am Freitag in Düsseldorf.

Gefragt seien bei den anspruchsvollen Kunden derzeit zudem Stabilisatoren zu Preisen ab etwa 50 000 Euro, die allzu heftige Bewegungen der Yacht ausgleichen sollen. Ausgestattet sind die Yachten der Werft mit bis zu 120 Quadratmetern Wohnfläche und einem großen Sonnendeck sowie einem luxuriösen Beiboot. Zusätzlich zu dem Anschaffungspreis müsse der neue Eigner mit jährlichen Unterhaltskosten von etwa zehn Prozent des Kaufpreises rechnen, berichte Unternehmenssprecher Oliver Brendt.

Für bis zu 250.000 Euro pro Woche könnten Interessenten solche Yachten aber auch chartern. Hinzu komme eine Nebenkostenvorauszahlung für den Betrieb der Yachten von bis zu 75.000 Euro, sagte Brendt. Kleinere Yachten könnten allerdings bereits ab etwa 25.000 Euro pro Woche zuzüglich Nebenkosten gemietet werden.

Bei der „Boot“ zeigen rund 2000 Aussteller noch bis zum 27. Januar Neuheiten rund um Yachten, Tauch- und Kanusport. In den Messehallen werden rund 1500 Segel- und Motorboote präsentiert, darunter auch ein aufblasbares Segelboot für knapp 5000 Euro. Vor allem bei Motorbooten seien aber auch kleinere Modelle mit einer Länge von weniger als 7,5 Metern gefragt, hieß es.

In einem Rennboot-Simulator können Besucher während der Messe das Fahrgefühl bei Geschwindigkeiten von bis zu 70 Stundenkilometern testen. Eine 1,50 Meter hohe und 9 Meter breite Welle ermöglicht in einem Wasserbecken erste Erfahrungen mit dem Surfbrett. Beim ruhigeren Stand-Up-Paddeln können Besucher Yoga auf dem Wasser üben.

Vor allem durch den anhaltenden Trend zum Luxus rechnet die Branche auch 2019 mit guten Geschäften. Im vergangenen Jahr war der Umsatz nach Angaben des Bundesverbands um 2,9 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro gestiegen. Zunehmend gefragt seien große Yachten mit mehr als zwölf Metern Länge sowie Katamarane und Luxusbeiboote zu Preisen von bis zu 500.000 Euro, berichtete Jürgen Tracht vom Bundesverband Wassersportwirtschaft.

Anders als beim Kauf eines neuen Autos seien Käufer von Motorbooten und Segelyachten in der Regel nicht darauf angewiesen, die Neuanschaffung abzustottern, berichtete auch Tracht. Die im Durchschnitt etwa 61 Jahre alten Eigner legten dabei zunehmend Wert auf Komfort an Bord. Gefragt seien vor allem große Kojen sowie moderne Sanitäranlagen und aktuelle Unterhaltungselektronik.

Angeboten werden zunehmend auch digitale Technologien, mit denen Bootseigner und Crewmitglieder die Schiffe rund um die Uhr überwachen können. Bei einem gefährlichen Wasserstand im Kielraum des Schiffs werde etwa automatisch ein Notruf ausgelöst, ebenso wie bei möglichen Einbrechern. Dabei könne der Boots-Kapitän mit einem Smartphone, Tablet oder Notebook ständig auf sämtliche Daten zugreifen, hieß es beim Anbieter Vodafone.

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