Die BaFin hat bereits vor einem Jahr vom Bankenverband BdB Hinweise auf Ungereimtheiten bei der Greensill Bank bekommen. Der Prüfungsverband, der für den Bundesverband deutscher Banken (BdB) die Mitgliedsinstitute überwacht, habe die BaFin Anfang 2020 auf Probleme bei dem Bremer Geldhaus hingewiesen, sagte ein Sprecher des BdB, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Der Prüfungsverband setze die Regeln für eine Mitgliedschaft im Einlagensicherungsfonds und das Management der Greensill Bank habe sich offensichtlich nicht an diese Regeln gehalten.
Die BaFin hat die Greensill Bank am Mittwoch wegen drohender Überschuldung geschlossen und das Management bei der Staatsanwaltschaft Bremen angezeigt.
Die Bremer Staatsanwaltschaft hat nun ein Ermittlungsverfahren gegen die in Turbulenzen geratene Bremer Greensill Bank AG eingeleitet. Das bestätigte ein Sprecher der Behörde am Donnerstag auf Anfrage. Details wollte er nicht nennen. Die Behörde werde sich zunächst einen Überblick verschaffen.
Bei einer Sonderprüfung hatte die Bafin nach eigenen Angaben festgestellt, dass das Bremer Institut nicht in der Lage sei, „den Nachweis über die Existenz von bilanzierten Forderungen zu erbringen, die sie von der GFG Alliance Group angekauft hat“. Dem Vernehmen nach geht es um den Vorwurf der Bilanzfälschung.
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