Urteil Kreditkartenkunden bekommen ihr Geld wieder

Das Berliner Oberlandesgericht hat entschieden: die britische Bank Barclays muss Zinsen seiner Kunden wegen unklarer Vertragsklauseln neu berechnen.

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Barclays muss den Kunden Geld zurückzahlen. Quelle: dpa

Tausende deutsche Kreditkartenkunden bekommen Geld zurück. Das Berliner Oberlandesgericht hat entschieden, dass die britische Barclays ihre Kreditkarten-Zinssätze neu berechnen muss, berichtet die Tageszeitung Die Welt. Unklar war eine Formulierung zur Zinsanpassung. Das Unternehmen hatte das Verfahren eingeleitet, weil sich Barclaycard-Kunde Ali Yildiz geweigert hatte, Kreditzinsen von fast 20 Prozent zu bezahlen. Jetzt muss das Kartenunternehmen nachrechnen, wie viel sie den Kunden zurückerstatten muss.

Das Urteil gilt für revolvierende Kreditkarten. Bezahlt man mit dieser Karte, muss man nur mindestens drei Prozent der Rechnung bezahlen. Der Rest wird nicht vom Girokonto abgebucht, sondern in einen langfristigen Kredit umgewandelt und auf einem Kreditkonto gesammelt. Mit Yildiz und anderen Kunden wurde bei Vertragsabschluss darauf ein Zinssatz von 14,844 Prozent jährlich vereinbart. In den Allgemeinen Geschäftsbedingungen schrieb die Bank dann: "Die Barclays Bank PLC wird den Zinssatz bei Veränderung der Marktbedingungen entsprechend anpassen." Die Kreditzinsen stiegen bis zum Jahr 2007 kontinuierlich auf 19,99 Prozent an. Das hält das Gericht für ungültig.

Vielen Kunden gelang die Rückzahlung der Verbindlichkeiten nur noch durch die Inanspruchnahme eines immer höheren Kredits. Barclays hatte von Yildiz rund 8000 Euro gefordert.

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