USA Deutsche Bank beantragt Abweisung der Klage eines Ex-Händlers in New York

Die Anwälte der Bank erklären, es gebe es keine Beweise dafür, dass das Geldhaus die Strafverfolgung eines Ex-Händlers „initiiert“ habe.

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Anwälte der Bank weisen die Vorwürfe eines Ex-Händlers zurück. Quelle: Reuters

Die Deutsche Bank beantragt die Abweisung einer New Yorker Klage eines ehemaligen Händlers, der behauptet, das Institut habe ihn zum Sündenbock im Fall der Manipulation des Libor-Marktes gemacht.

Die Anwälte der Bank erklärten am Freitag in einem Schriftsatz, entgegen den Behauptungen des Klägers Matthew Connolly gebe es keine Beweise dafür, dass das Geldhaus die Strafverfolgung des Händlers „initiiert“ oder falsche und irreführende Aussagen über ihn gemacht habe.

Connolly hatte bei der Deutschen Bank die New Yorker Handelsabteilung geleitet. 2018 wurde er zu neun Monaten Hausarrest und einer Geldstrafe von 100.000 Dollar verurteilt, weil er Libor-Meldungen der Deutschen Bank in betrügerischer Absicht manipuliert haben sollte. Ein Berufungsgericht sprach ihn und einen anderen Mann jedoch letzten Januar frei, da es keine ausreichenden Beweise dafür sah, dass sie die Bank zu falschen Meldungen verleitet hatten.

Der Libor (die Abkürzung steht für London Interbank Offered Rate) basiert auf einer täglichen Erhebung der von den Banken geschätzten Zinsen kurzfristiger Kredite. Er dient als Maßstab für die Bewertung von Finanzprodukten im Volumen von Billionen Dollar.

Im November reichte Connolly gegen die Deutsche Bank eine Klage wegen böswilliger Beschuldigung ein und forderte 150 Millionen Dollar Schadenersatz.

In ihrem Antrag auf Abweisung der Klage erklären die Anwälte der Bank, dass die Zusammenarbeit des Instituts mit der Staatsanwaltschaft bei ihren Ermittlungen gegen Connolly nicht böswillig war. „Wenn jemand für die Situation von Herrn Connolly verantwortlich ist, ist es nicht die Deutsche Bank“, sagten sie.

Zur Bereinigung des Libor-Skandals hatte die Deutsche Bank einem Vergleich zugestimmt, im Rahmen dessen sie eine Geldbuße von 2,5 Milliarden Dollar (2,3 Milliarden Euro) zahlte und personelle Veränderungen vornahm.

Mehr: EZB verlangt von Deutscher Bank höhere Eigenkapitalpuffer

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