Bergbaukonzern Nach Sprengung von Aborigine-Stätten: Rio Tinto bekommt neuem Chef

Die Zerstörung zweier bedeutender Stätten hatte in Australien einen Skandal ausgelöst. Nun hat der Bergbaukonzern mit Jakob Stausholm einen neuen Chef ernannt.

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Das Unternehmen wurde 1873 gegründet und ist eines der größten Bergbauunternehmen der Welt. Quelle: Reuters

Nach dem Debakel um die Sprengung zweier heiliger Stätten australischer Ureinwohner hat Rio Tinto einen neuen Chef gefunden. Der derzeitige Finanzvorstand Jakob Stausholm solle mit dem Jahreswechsel zum Vorstandsvorsitzenden aufsteigen, teilte der australisch-britische Bergbaukonzern am Donnerstag in Melbourne mit.

Noch-Chef Jean-Sebastien Jacques solle seinen Posten am selben Tag räumen und werde das Unternehmen am 31. März verlassen. Stausholm arbeitet seit 2018 als Finanzvorstand in dem Konzern.

Mitte September hatten Jacques und zwei weitere Top-Manager ihren Rückzug angekündigt, nachdem der Konzern im Mai dieses Jahres zwei bedeutende Stätten der Aborigines in der Juukan-Schlucht gesprengt hatte, um dort Eisenerz zu gewinnen. Die Zerstörung der Stätten hatte einen Sturm der Entrüstung ausgelöst und zu einer parlamentarischen Untersuchung geführt.

In den Höhlen in der westaustralischen Region Pilbara hatte ein Archäologe 2014 wichtige Artefakte gefunden, darunter einen 28.000 Jahre alten Känguru-Beinknochen, der in ein spitzes Werkzeug verwandelt worden war, sowie einen 4000 Jahre alten Gürtel aus menschlichem Haar.

„Was in Juukan passiert ist, war falsch“, räumte Rio Tinto damals ein. Der australische Staat ist für Rio Tinto wegen des Eisenerzvorkommens enorm wichtig. Im ersten Halbjahr steuerte das Eisenerzgeschäft mehr als 90 Prozent zum Gewinn des Unternehmens bei. Das Unternehmen wurde 1873 gegründet und ist eines der größten Bergbauunternehmen der Welt. Neben Eisenerz fördert Rio Tinto unter anderem auch Aluminium, Gold, Kupfer und Diamanten.

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