Fahrdienst unter Druck Sexismus-Vorwürfe gegen Uber

Seite 2/2

Arianna Huffington bietet Hilfe an

In ihrem Blog beschreibt sie zudem einen Frauen-Exodus in ihrer früheren Uber-Abteilung. Dort habe das Team von 150 Mitarbeitern zu Beginn ihrer Anstellung im November 2015 zu 25 Prozent aus Frauen bestanden. Als sie im Dezember 2016 ging, seien es nach ihren Berechnungen nur noch drei Prozent gewesen.

Fowler hat inzwischen Uber verlassen und arbeitet seit Januar beim Finanzdienstleister Stripe. Sie erklärt, von einer Frau von einem weiteren Fall von sexueller Belästigung bei Uber zu wissen.

Chris Sacca, renommierter Investor von Uber, erklärte via Twitter seine Solidarität mit Fowler. „Es tut mir sehr leid, dass Dir das passiert ist.“ Er habe keinen Einfluss auf Ubers Unternehmensführung, klagte Sacca und fügte hinzu: „frustrierend“.

Medienunternehmerin Arianna Huffington, seit vergangenen April Mitglied im Uber-Vorstand, gab ebenfalls an, sich in die Ermittlungen eingeschaltet zu haben. Die Gründerin der Online-Zeitung „Huffington Post“ veröffentlichte ihre E-Mail-Adresse bei Twitter, damit sich Betroffene bei ihr melden können.

Uber geriet in den vergangenen Jahren immer wieder in die Kritik nicht nur wegen der aggressiven internationalen Expansion mit der Missachtung geltender Regeln, sondern auch wegen des Verhaltens seiner Führungskräfte. So sorgte der Top-Manager Emil Michael vor gut zwei Jahren für massive Kritik mit öffentlichen Gedankenspielen, man könne kritische Journalisten ausforschen, um Material gegen sie in der Hand zu haben. Michael behielt seinen Job.

Uber-Chef Kalanick stand zuletzt in der Kritik, weil er im Wirtschaftsrat des US-Präsidenten Donald Trump saß. Er gab den Posten im Beraterstab dann schnell wieder auf. „Der Gruppe anzugehören sollte nicht bedeuten, Unterstützer des Präsidenten oder seiner Agenda zu sein“, schrieb Kalanick in einer E-Mail an seine Belegschaft. Aber unglücklicherweise sei es genau als das missverstanden worden.

Der Twitter-Hashtag „#DeleteUber“ (lösche Uber), den Kritiker damals in Umlauf gebracht hatten, tauchte am Montag nach den Sexismus-Vorwürfen wieder häufiger bei dem Kurznachrichtendienst auf.

Inhalt
Artikel auf einer Seite lesen
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%