Die Verbindung war wegen eines Dammbruchs aufgrund des Elbehochwassers in Sachsen-Anhalt seit Mitte Juni unterbrochen. Die Umleitungen hatten die Fahrzeit stark verlängert. Die Strecke Hannover-Berlin gehört zu den wichtigsten Bahnverbindungen in Deutschland. Die Hochwasserschäden an einem fünf Kilometer langen Abschnitt zwischen Stendal in Sachsen-Anhalt und Rathenow in Brandenburg hatten aufwendige Reparaturen am Gleis und an der Leit- und Sicherungstechnik nötig gemacht.
Schienengüterverkehr - Planzahlen und Kennziffern
Wie die Kennziffern im Schienengüterverkehr der Deutschen Bahn von den Planzahlen abweichen (in Prozent, Werte sind gerundet)
Quelle der Werte: Deutsche Bahn
2012
Plan 2012: 121,1 Milliarden Tonnenkilometer
Ist 2012: 105,9 Milliarden Tonnenkilometer (-13 Prozent gegenüber dem Plan)
2013
Plan Januar - April 2013: 35,7 Milliarden Tonnenkilometer
Ist Januar - April 2013: 34,2 Milliarden Tonnenkilometer (- 4 Prozent) gegenüber dem Plan)
2012
Plan 2012: 5,29 Milliarden Euro
Ist 2012: 4,93 Milliarden Euro (-7 Prozent gegenüber dem Plan)
2013
Plan Januar - April 2013: 1,76 Milliarden Euro
Ist Januar - April 2013: 1,61 Milliarden Euro (-9 Prozent gegenüber dem Plan)
Plan 2012: 161 Millionen Euro (Ebit)
Ist 2012: 87 Millionen Euro (Ebit) (-46 Prozent gegenüber dem Plan)
...davon in Osteuropa:
2012
Plan 2012: 21 Millionen Euro (Ebit)
Ist 2012: 8 Millionen Euro (Ebit) (-62 Prozent gegenüber dem Plan)
2013
Plan Januar - April 2013: 45 Millionen Euro (Ebit)
Ist Januar - April 2013: -30 Millionen Euro (Ebit) (-166 Prozent gegenüber dem Plan)
Plan 2012: 58 Millionen Euro
Ist 2012: 1 Millionen Euro (-98 Prozent gegenüber dem Plan)
Plan 2012: 288 Millionen Euro
Ist 2012: 371 Millionen Euro (+29 Prozent gegenüber dem Plan)
Operativer freier Cash-Flow
Plan 2012: 200 Millionen Euro
Ist 2012: 31 Millionen Euro (-85 Prozent gegenüber dem Plan)
Plan 2012: 1,04 Milliarden Euro
Ist 2012: 1,83 Milliarden Euro (+76 Prozent gegenüber dem Plan)
Außerdem warnte Bahn-Chef Rüdiger am Wochenende, dass ohne zusätzliche staatliche Investitionen das Schienennetz zu verrotten drohe. Er fordert eine Steigerung der Ausgaben um mindestens ein Drittel. "Angesichts der dramatischen Unterfinanzierung hat die Bahn einen Investitionsstau bei Gleisen, Weichen und Stellwerken von über 30 Milliarden Euro", sagte er dem Nachrichtenmagazin "Spiegel". "Wenn sich nichts ändert, steigt der Rückstand bis 2020 auf gigantische 50 Milliarden Euro." Dann gebe es nur noch zwei Möglichkeiten: Entweder die Qualität der Bahn lasse deutlich nach oder Strecken müssten gesperrt werden.
Nach Grubes Überzeugung ist eine Erhöhung der Investitionen in das Bestandsnetz von derzeit rund drei Milliarden Euro auf "über vier Milliarden Euro" notwendig. "Selbst dann reden wir über eine Aufgabe, die uns mindestens eine Generation lang beschäftigen wird."
Bei der Mobilisierung der zusätzlichen Gelder müsse "der Bund mit ran", sagte Grube weiter. Zwar wolle sich die Bahn auch künftig an der Pflege des Netzes beteiligen. Klar sei aber auch: "Weil die Schiene jahrzehntelang vernachlässigt wurde, können wir es allein nicht schaffen." In Zukunft will Grube die Mittel für die Bahn auch gezielter ausgeben. "Der Grundsatz muss lauten: Das Bestandsnetz hat Vorrang vor dem Aus- und Neubau." Das knappe Geld solle dort ausgegeben werden, wo es am meisten für das Gesamtnetz bringe.