Verspätete Briefe und Pakete Verdi setzt Post-Warnstreik mit Zusteller-Ausstand fort

Mitarbeiter stehen neben einer Feuertonne während eines bundesweiten Warnstreiks bei der Deutschen Post in Köln am 20. Januar 2023. Quelle: REUTERS

Eine Million Pakete und drei Millionen Briefe werden ihre Empfänger wohl erst mit einiger Verspätung erreichen: Die Warnstreiks bei der Post wurden am Samstag auf die Zusteller verlagert.

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Viele Briefkästen dürften leer bleiben: Im Tarifstreit bei der Deutschen Post hat die Gewerkschaft Verdi am Samstag ihre Warnstreiks fortgesetzt. Nachdem am Freitag der Schwerpunkt auf den Brief- und Paketzentren lag, waren am Samstag die Zusteller bundesweit aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen. „Die Beteiligung ist gut, die Stimmung unter den Streikenden auch“, sagte ein Verdi-Sprecher am Samstag in Berlin.

Es könne bei der Abholung und Auslieferung von Brief- und Paketsendungen zu mehreren Tagen Verzögerung kommen, teilte die Post am Samstag mit. Dabei kämen in einigen Regionen die durch den Wintereinbruch schwierigen Witterungsverhältnisse einschränkend hinzu.

Nach aktuellem Stand seien am Samstag rund eine Million Paketsendungen und drei Millionen Briefe betroffen. Das entspreche etwa 15 Prozent der durchschnittlichen Tagesmenge bei den Paketen und sechs Prozent bei den Briefen.

Die Beteiligung an den Streiks falle je nach Region und Standort unterschiedlich aus, entsprechend unterschiedlich seien die Auswirkungen, teilte ein Postsprecher mit. Insgesamt seien rund 9400 Beschäftigte dem Streikaufruf gefolgt, dies seien etwas mehr als ein Drittel der Beschäftigten, die am Samstag arbeiten sollten.

An den Ausständen in den Brief- und Paketzentren hatten sich nach Verdi-Angaben am Donnerstag und Freitag rund 15.000 Beschäftigte beteiligt. Schon aus diesem Grund kann es laut Post zu tagelangen Verzögerungen bei der Zustellung kommen. Die Gewerkschaft verlangt 15 Prozent mehr Geld bei einer Vertragslaufzeit von einem Jahr. Der Post-Vorstand lehnt die Forderung als unrealistisch ab.

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Verdi will die Streiks „als deutliches Zeichen in Richtung Arbeitgeber“ verstanden wissen. Die Arbeitgeber hätten in der zweiten Verhandlungsrunde deutlich gemacht, dass sie nicht bereit seien, die Reallohnverluste der 160.000 Tarifbeschäftigten auszugleichen. Die Verhandlungen gehen am 8. und 9. Februar weiter. Die Post hat angekündigt, dann ein Angebot vorlegen zu wollen.

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