Aktie auf Talfahrt Innogy kassiert Prognosen für 2017

Innogy Quelle: dpa

Die RWE-Ökostromtochter Innogy hat ihre Prognose für das laufende Geschäftsjahr gesenkt und damit die Aktie auf Talfahrt geschickt.

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Das seit Jahren schwächelnde Strom- und Gasgeschäft in Großbritannien hat einmal mehr die Bilanz der RWE-Ökostromtochter Innogy verhagelt. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) werde 2017 bei 4,3 Milliarden Euro liegen statt der bislang angepeilten 4,4 Milliarden Euro, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Das bereinigte Ebit werde mit 2,8 Milliarden Euro ebenfalls um rund 100 Millionen Euro niedriger ausfallen als angepeilt. Die Aktie brach daraufhin um acht Prozent ein.

"Dies ist vor allem auf das anhaltend schwierige Marktumfeld im britischen Vertriebsgeschäft zurückzuführen", begründete Innogy die Prognosesenkung. Die eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen reichten nicht aus, um negative Markteffekte auszugleichen. Auf Konzernebene kämen unter anderem höhere Kosten für die Digitalisierung hinzu. Das um Sondereffekte bereinigte Nettoergebnis werde wie geplant bei über 1,2 Milliarden Euro liegen.

Der Konzern kämpft seit Jahren in Großbritannien mit Abrechnungsproblemen und Kundenschwund. Vor zwei Jahren war bereits das Management ausgetauscht worden. Innogy will nun das Vertriebsgeschäft auf der Insel in ein Joint Venture mit dem Konkurrenten SSE einbringen. Im kommenden Jahr erwartet Innogy im Gesamtkonzern ein bereinigtes Ebit von 2,7 Milliarden Euro, was ein Rückgang von 100 Millionen gegenüber 2017 wäre. Das bereinigte Nettoergebnis werde mit über 1,1 Milliarden Euro ebenfalls um diese Differenz zurückgehen.

Der Konzern kämpft seit Jahren in Großbritannien mit Abrechnungsproblemen und Kundenschwund. Vor zwei Jahren war bereits das Management ausgetauscht worden. Innogy will nun das Vertriebsgeschäft auf der Insel in ein Joint Venture mit dem Konkurrenten SSE einbringen. Im kommenden Jahr erwartet Innogy im Gesamtkonzern ein bereinigtes Ebit von 2,7 Milliarden Euro, was ein Rückgang von 100 Millionen gegenüber 2017 wäre. Das bereinigte Nettoergebnis werde mit über 1,1 Milliarden Euro ebenfalls um diese Differenz zurückgehen.

Neuer Aufsichtsratschef

Der Essener Energieversorger hat zudem einen Nachfolger für den scheidenden Aufsichtsratschef Werner Brandt gefunden. Der Konzern will dem Amtsgericht den ehemaligen Eon-Finanzvorstand Erhard Schipporeit für den Posten vorschlagen, wie Innogy am Mittwoch mitteilte. Schipporeit ist bereits Aufsichtsratsmitglied etwa bei SAP, Talanx und Deutscher Börse.

Der bisherige Chefkontrolleur Brandt legt sein Amt aus persönlichen Gründen mit Wirkung zum 31. Dezember 2017 nieder. Das teilte die RWE-Ökostrom- und Netztochter bereits Mitte November mit. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 42.000 Menschen.

Der Mutterkonzern RWE hält trotz der schwächelnden Tochter an seinen Zielen fest. "Wir bestätigen die Prognose für 2017", sagte eine RWE-Sprecherin am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. Es bleibe auch bei der geplanten Dividende für 2017 und den Dividendenzielen für die beiden folgenden Jahre. RWE hält rund 77 Prozent an Innogy. Die Tochter hatte am Mittwoch wegen der anhaltenden Schwierigkeiten im britischen Vertriebsgeschäft ihre Prognose für 2017 gesenkt. Die Innogy-Aktie brach daraufhin um elf Prozent ein. Papiere von RWE verloren rund zehn Prozent an Wert.

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