Grüne Technologie Siemens hat die Weltspitze erobert

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Siemens

Bei Alstom und ABB rangieren die Anteile am Gesamtumsatz nach Schätzungen von PA Consulting in einer ähnlichen Größenordnung wie bei Siemens, aufgrund der geringen Größe sind die Umweltumsätze jedoch kleiner. Bei GE hat das grüne Portfolio zuletzt rund 18 Milliarden Dollar umgesetzt. Das sind aber nur rund 20 Prozent des Gesamtumsatzes – ohne das Finanz- und Mediengeschäft, das Siemens in der Form nicht betreibt.

Bei den Ausgaben für Forschung und Entwicklung kommt Siemens auf einen Umsatzanteil von fünf Prozent – ebenfalls der Spitzenwert aller vier betrachteten Konzerne. Dank dieser Investitionen dürften Löschers Manager auch in Zukunft die Innovationskraft hochhalten können. Laut Aussage des Siemens-Chefs fließt inzwischen jeder dritte Euro für Forschung und Entwicklung in grüne Technologien.

Vergleichsweise transparent

Auch intern ist Siemens in Sachen Nachhaltigkeit schon ein gutes Stück vorangekommen. Das Carbon Disclosure Projekt (CDP) – eine Non-Profit-Organisation, hinter der 534 institutionelle Investoren mit einem Anlagevolumen von mehr als 64 Billionen Dollar stecken – befragt jährlich Unternehmen rund um den Erdball nach ihren Emissionen von Treibhausgas und ihren Strategien gegen den Klimawandel. Laut CDP antworteten im vergangenen Jahr mehr als 3000 der weltgrößten Unternehmen auf die Befragung. 2010 erreichte Siemens dabei 98 von 100 möglichen Punkten – weit vor GE mit 63, Alstom mit 73 und ABB mit 54 Punkten.

Vergleichsweise transparent präsentiert sich Siemens zudem beim eigenen Ressourcenverbrauch. So gibt der Konzern in seinem jährlichen Umweltbericht auch die Einsparungen bei Energieverbrauch, der Erzeugung von Treibhausgasen oder von Wasser an. Nach Berechnungen von PA Consulting konnte Siemens zwischen 2007 und 2009 die Erzeugung von Treibhausgasen sowie den Verbrauch von Wasser reduzieren, nicht jedoch den Energieverbrauch. Hier rangiert Wettbewerber GE laut Studie vor den Münchnern; entsprechende Daten von ABB und Alstom sind nicht verfügbar.

Zulieferer mitnehmen

Trotzdem reicht es nicht aus, die eigene Nachhaltigkeit zu loben, wenn diese an den Werkstoren endet. Das gilt für Siemens wie für seine Konkurrenten. „Die Konzerne müssen noch mehr dafür sorgen, dass auch ihre Zulieferer nachhaltig wirtschaften“, sagt PA-Berater Vasak. "So stellt sich zum Beispiel die Frage, ob bei der Lieferantenauswahl ausschließlich der Preis eines Produkts oder eben auch die CO2-Bilanz für den Transport jenes Produkts oder seiner Komponenten miteinfließt."

Einen ersten Schritt in diese Richtung haben die Bayern getan. Im vergangenen September kündigte Einkaufsvorstand Barbara Kux an, künftig auch die Siemens-Zulieferer zum Energiesparen anhalten zu wollen: "Wir wollen Vorreiter beim Energiesparen werden – und dabei unsere Partner mitnehmen."

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