Euler-Hermes-Studie Zahl der weltweiten Firmenpleiten wird 219 offenbar weiter steigen

Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen wird in diesem Jahr laut einer Studie weiter zunehmen. Vor allem in China erwarten die Experten eine Pleitewelle.

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Für China sagen die Experten einen Anstieg der Unternehmensinsolvenzen um 20 Prozent voraus. Quelle: dpa

Berlin Die Zahl der weltweiten Firmenpleiten wird 2019 einer Studie zufolge bereits das dritte Jahr in Folge steigen. Sie dürfte um sechs Prozent zunehmen, sagte der Kreditversicherer Euler Hermes in seiner am Mittwoch veröffentlichten Insolvenzstudie voraus.

In zwei von drei Ländern sei mit einem Anstieg zu rechnen. „Das zeigt: Die fetten Jahre sind vorbei, die weltweite Konjunktur schwächelt“, sagte der Chefvolkswirt der Allianz-Tochter, Ludovic Subran. „Viele Länder wachsen langsamer als es notwendig wäre, um die Insolvenzen stabil zu halten.“

Die rote Laterne dürfte erneut an China gehen: Dort erwarten die Experten im laufenden Jahr eine weitere Pleitewelle und sagen einen Anstieg der Fälle um 20 Prozent voraus, nachdem sie 2018 sogar eine Zunahme um rund 60 Prozent registrierten. In Westeuropa sollen die Insolvenzen um voraussichtlich drei Prozent zulegen.

Haupttreiber bleibt demnach wegen der Brexit-Unsicherheit Großbritannien. Aber auch in Frankreich, Spanien und Italien dürften mehr Geschäfte aufgeben. Dagegen wird für Deutschland, die USA und den Niederlanden eine Stagnation erwartet.

Wachstum und Nachfrage reichten in vielen Ländern und bei zahlreichen Unternehmen nicht mehr aus, um Produktions- und Finanzierungskosten oder Investitionen im Zuge eines Strukturwandels zu decken. „Weitere Gründe sind das Ende des leichten Geldes, eine historisch hohe Verschuldung von Unternehmen, neue Insolvenzregeln oder, wie in China, die wesentlich größere Bereitschaft, Insolvenzverfahren auch anzuwenden“, sagt Subran. „Zudem gibt es eine 'Extraportion' Insolvenzen in den Ländern, in denen in den letzten Jahren Neugründungen stark angestiegen sind. Viele dieser jungen Firmen schaffen es nicht.“

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