Bisher ist Frankfurt hier ein Nachzügler. Die auf Konsum getrimmten Passagen in London, Paris oder München schaffen pro abfliegenden Passagier bis zu 18 Euro Umsatz . Die kargen Frankfurter Ladenzeilen kommen bislang nur auf 3,32 Euro.
Damit daraus bis 2013 wie geplant vier Euro werden, überlässt Shop-Chefin Pohl bei der Gestaltung des 800 Meter langen A-Plus-Bereichs nichts dem Zufall. Um die Kunden besser zu verstehen, hat der Kölner Marktforscher Rheingold gut 100 Passagiere tiefenpsychologisch befragt. Ergebnis: Die Kunden empfinden Läden nicht wie bisher geglaubt als Hindernisse auf dem Weg zum Abfluggate. Darum laufen in A-Plus die Passagiere künftig nach der Sicherheitskontrollen direkt durch einen Duty-free-Shop von Gebr. Heinemann. Bisher liegen in Frankfurt Läden und Imbisse abseits der Wege.
Gläserne Kunden
Auch über die Motive der Shopper erfuhr Fraport Neues. Die Flughäfen kennen die Ausgabebereitschaft ihrer Kundschaft zwar bereits heute gut, weil die Kassen bei jedem Kauf das Reiseziel speichern. Aber dank Rheingold kennen die Fraport-Manager nun auch den Grund dafür, dass Chinesen oder Russen lieber in Europa kaufen: Sie bekommen andere Dinge als zu Hause und erwischen keine der daheim üblichen Fälschungen." Damit können die Verkäufer ihre Kunden gezielter beraten", sagt Fraport-Frau Pohl.
Das erhöht ihre Chancen, die Renditeziele von Konzernchef Schulte zu schaffen. In jedem Fall hilft ihr das Wissen beim nächsten Großprojekt. Nach A-Plus plant sie den bislang größten Neubau in Frankfurt: ein drittes Terminal – das erste, das ganz auf mehr Ladenumsätze zielt.
