Garrelt Duin Ex-NRW-Wirtschaftsminister wechselt zu Thyssen-Krupp

Der frühere NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin wechselt zu Thyssen-Krupp. Auf den SPD-Politiker wartet eine heikle Aufgabe.

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Der SPD-Politiker hat bei Thyssen-Krupp angefangen. Quelle: dpa

Düsseldorf Eine Auszeit von ein paar Monaten hat sich Garrelt Duin nach der verlorenen Landtagswahl im vergangenen Sommer schon gegönnt. Jetzt ist der frühere Wirtschaftsminister von Nordrhein-Westfalen auf der Suche nach einem neuen Betätigungsfeld jenseits der Politik fündig geworden.

Der 49-jährige SPD-Politiker hat am heutigen Donnerstag bei Thyssen-Krupp angefangen und wird ab dem 1. März Personalchef für vier Geschäftseinheiten in der kriselnden Anlagenbausparte Industrial Solutions mit Sitz in Dortmund. Ein Sprecher von Thyssen-Krupp bestätigte den Wechsel auf Anfrage. Zuvor hatte das „Manager Magazin“ darüber berichtet.

Duin zieht damit auf die dritte Management-Ebene ein und ist nun für ein paar tausend Mitarbeiter des Industriekonzerns verantwortlich. Der gebürtige Niedersachse arbeitete fünf Jahre lang als Minister für Wirtschaft, Industrie und Handwerk in der rot-grünen Landesregierung unter Führung von Hannelore Kraft.

In dieser Funktion hatte er auch die anstehende Fusion zwischen der Stahlsparte von Thyssen-Krupp mit der des Wettbewerbers Tata Steel Europe kritisch begleitet. Vor mehreren tausend Stahlarbeitern attackierte er noch im Sommer kurz vor der Wahl auf einer Demonstration in Duisburg insbesondere die Entscheidung des Vorstandschefs Heinrich Hiesinger, die künftige Zentrale des neuformierten Stahlkonzerns nach Amsterdam zu verlagern.

Bei Industrials Solutions erwartet Duin eine durchaus heikle Aufgabe. Die Sparte steckt seit dem vergangenen Sommer mitten in der Sanierung und muss bis Herbst 2020 fast jeden zehnten der gut 20.000 Jobs abbauen. Die Stellenstreichungen sollen so weit wie möglich sozialverträglich erfolgen. Nach Angaben eines Konzernsprechers sind die Verhandlungen dazu bereits abgeschlossen.

Der Großanlagenbau von Thyssen-Krupp hat mit massiven Einbrüchen beim operativen Gewinn zu kämpfen. Zwar hat sich die Auftragslage zuletzt spürbar verbessert. Nach Expertenmeinung wird es aber noch rund drei Jahre dauern, bis die Sparte zu alter Ertragskraft zurückfinden wird.

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