Frankfurt Der mit hohen Kosten kämpfende Autozulieferer Elring-Klinger hat größere Aufträge für Leichtbauteile in Aussicht. Es gebe Gespräche über Projekte mit mehreren Autoherstellern, erklärte Vorstandschef Stefan Wolf am Donnerstag. „Es geht um ein Potenzial von einigen hundert Millionen Euro, in einer Spanne von 300 bis 500 Millionen Euro für alle Projekte zusammen.“
Dazu werde das Unternehmen bis Jahresende Details bekanntgeben. Realisieren ließen sich die Projekte, etwa die Produktion von Frontend-Trägern aus Leichtmetall, voraussichtlich von 2017 bis 2019. Für die Leichtbauteile sieht der schwäbische Zulieferer zudem wachsendes Potenzial, wenn sich Elektroautos stärker durchsetzen sollten.
Ein Stück vom Kuchen will Elring-Klinger auch bei der Produktion von Partikelfiltern für Benzinmotoren abbekommen, deren Einführung nach Daimler auch Volkswagen ankündigte. Elring-Klinger könnte hier Teile für Abschirmtechnik zuliefern. In dieser Sparte kämpft der Weltmarktführer für Zylinderkopfdichtungen allerdings schon länger mit Kapazitätsengpässen und hohen Produktionskosten in der Schweiz.
Der Betriebsgewinn (Ebit) schrumpfte deshalb im zweiten Quartal um mehr als acht Prozent auf 36 Millionen Euro.
Im Juli musste der SDax-Konzern seine Prognose für den Betriebsgewinn 2016 um 20 Millionen Euro auf 140 bis 150 (Vorjahr: 135) Millionen Euro kappen.
Am Donnerstag legte die Elring-Klinger Aktie um 4,5 Prozent auf 16,65 Euro zu, liegt aber immer noch deutlich unter dem Kurs vor der Prognosesenkung. Mitte Juli hatten die Papiere noch bei 18,50 Euro notiert.