Klaus-Dieter Hommel „Katastrophenveranstaltung“ – Aufsichtsrat übt scharfe Kritik an der Bahn

Mangelnde Pünktlichkeit, technische Probleme: Bei Klaus-Dieter Hommel, Aufsichtsrat der Deutschen Bahn, herrscht Frust aufgrund der aktuellen Situation.

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„Wenn die Deutsche Bahn ein Autohersteller wäre, wären die Lenkräder hinten montiert und die Räder oben.“ Quelle: dpa

Berlin Bei der Deutschen Bahn wird angesichts zahlreicher Probleme der Ton rauer. „Das ist hier inzwischen eine einzige Katastrophenveranstaltung“, sagte Bahn-Aufsichtsrat Klaus-Dieter Hommel, der auch Vizechef der Bahngewerkschaft EVG ist, der „Welt am Sonntag“ (Wams). „Wenn die Deutsche Bahn ein Autohersteller wäre, wären die Lenkräder hinten montiert und die Räder oben.“

Zuletzt war die Pünktlichkeitsquote bei Fernzügen wieder gesunken, hinzu kommen technische Probleme und hoher Finanzierungsbedarf. Bahnchef Richard Lutz und Netzvorstand Ronald Pofalla müssen laut Wams am 15. Januar im Bundesverkehrsministerium Eckpunkte für Maßnahmen zur Verbesserung der Lage vorstellen, um diese dann dem Aufsichtsrat vorzulegen.

„Ich erwarte vom Vorstand, dass er nachvollziehbar erklärt, wie der finanzielle Mehrbedarf gedeckt werden soll“, sagte Aufsichtsratschef Michael Odenwald dem Blatt. „Der Vorstand muss jetzt mit dem Eigentümer Bund einen gangbaren Weg erarbeiten und dem Aufsichtsrat in der Sitzung im März ein entsprechendes Konzept vorlegen.“

Zuletzt hatte Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) angemahnt, die Qualität beim Bahnfahren müsse im neuen Jahr schnellstens wieder steigen. Es gebe Zeitdruck. „Das ist eine riesige Aufgabenstellung für die Spitze der Bahn“, so Scheuer. Der Bund sitzt als Eigentümer auch mit Vertretern im Aufsichtsrat und kontrolliert somit das Management.

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