
Im vergangenen März standen die Zeichen noch auf Schrumpfkurs: Der Münchner Langenscheidt-Verlag litt unter der Internetkonkurrenz – etwa durch E-Learning-Programme. Ein Drittel der bis damals noch 90 Mitarbeiter musste gehen. Ein knappes Jahr später meldet nun Geschäftsführer Ivo Kai Kuhnt: „Langenscheidt hat seinen Umsatz stabilisiert und schaut wieder positiv nach vorn.“ Zahlen nennt er nicht.
Aus diesen Ländern kommen Asylbewerber in Deutschland
Fünf Prozent der Flüchtlinge, die in Deutschland Asyl suchen, kommen aus Afghanistan.
Genauso viele (fünf Prozent) suchen aus dem Irak Zuflucht in Deutschland.
Aus Serbien im Balkan kommen sechs Prozent der Asylbewerber.
Aus Albanien kommen deutlich mehr Flüchtlinge, nämlich 15 Prozent.
Der gleiche Anteil (15 Prozent) sucht aus dem Kosovo Zuflucht in Deutschland.
Mit 22 Prozent ist der Anteil der syrischen Asylbewerber in Deutschland mit Abstand am größten.
Branchenkenner gehen davon aus, dass der Verlag nur noch unter 50 Millionen Euro Umsatz erzielt. 2010 waren es bei gut 250 Mitarbeitern rund 130 Millionen Euro. Das Medienhaus, das der Günther-Holding aus Hamburg gehört, profitiert von der hohen Zahl der Flüchtlinge. So stiegen die Umsätze mit Wörterbüchern und Fremdsprachentiteln 2015 deutlich: „Insgesamt verzeichnen wir bei den Angeboten im Bereich Deutsch als Fremdsprache und bei Produkten für Flüchtlinge und Helfer zweistellige Zuwachsraten“, sagte Kuhnt.
Solche Titel machen zusammen etwa zehn Prozent des Umsatzes aus; Tendenz steigend. Kuhnt: „Der Absatz unseres Wörterbuchs Arabisch-Deutsch hat sich verdreifacht.“ 2016 plant Langenscheidt weitere Produkte – vom Bild-Wörterbuch bis zu digitalen Angeboten.
Im März erscheint die Neuauflage des Bild-Wörterbuchs „Zeig mal“, das auf Deutsch 600 Begriffe von Auto bis Zahnbürste erklärt. 2015 hatten ehrenamtliche Flüchtlingshelfer, Hilfsorganisationen wie DRK und Arbeiterwohlfahrt sowie Kommunen mehr als 100.000 Exemplare bezogen. 2016 wird „Zeig mal“ auch als App angeboten – der Grundstock ist gratis, Zusatzangebote kosten.