Modekonzern Gerry Weber braucht einen neuen Bilanzprüfer – PwC macht einen Rückzieher

PwC wird nun doch nicht die Bilanz von Gerry Weber prüfen. Grund ist die Besorgnis über eine mögliche Befangenheit auf Grund von Beratungsleistungen.

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Nun muss gerichtlich ein neuer Prüfer für die Bilanz von Gerry Weber bestellt werden. Quelle: dpa

Der westfälische Modekonzern Gerry Weber braucht nach dem überraschenden Rückzieher von PwC kurzfristig einen neuen Bilanzprüfer. PwC gab den Auftrag nach Angaben des Unternehmens aus Halle in Westfalen zurück, weil die Wirtschaftsprüfungsfirma fürchtet, als befangen zu gelten.

Der Grund: PwC hatte Gerry Weber im vergangenen Jahr bei der Finanzierung beraten, wie der Modehersteller am Montag mitteilte. Wirtschaftsprüfer dürfen Firmen nur in engen Grenzen gleichzeitig beraten und prüfen. Die Bundesregierung will die Regelungen noch verschärfen. Nun muss erst gerichtlich ein neuer Prüfer für die Bilanz von Gerry Weber bestellt werden.

Deshalb könnten die testiertem Geschäftszahlen für 2020 erst später vorgelegt werden. „Für Gerry Weber ist diese Entwicklung keine schöne Nachricht“, sagte Finanzvorstand Florian Frank. „Wir werden durch einen außerhalb unseres Einflussbereichs liegenden Umstand gebremst.“

Gerry Weber halte aber daran fest, dass der Konzernumsatz im vergangenen Jahr bei 260 bis 280 Millionen Euro gelegen habe und operativ ein mittlerer zweistelliger Millionenverlust (Ebitda) erwirtschaftet worden sei. 2021 soll der operative Verlust bei stagnierenden Umsätzen auf einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag sinken. Gerry Weber war erst vor einem Jahr aus der Insolvenz gekommen, ehe die geschlossenen Läden den Konzern in der Corona-Krise wieder ausbremsten.

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