Nach Havarie Einigung auf Entschädigung für Blockade von Suez-Kanal durch „Ever Given“

Die „Ever Given“ war am 23. März bei starkem Wind auf Grund gelaufen, hatte sich schräg gestellt und so den Kanal sechs Tage lang blockiert. Quelle: via REUTERS

Der Eigentümer des Containerschiffs Ever Given steht wohl kurz vor einer Einigung mit der ägyptischen Kanalbehörde. Dann soll das seit Monaten festgehaltene Schiff wieder freigegeben werden – für eine stattliche Gebühr.

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Der Eigner des im März im Suez-Kanal havarierten Container-Schiffes „Ever Given“ hat eigenen Angaben zufolge eine Einigung mit der ägyptischen Kanal-Behörde über eine Entschädigungszahlung erzielt. Man habe sich prinzipiell auf einen Schadenersatz für die tagelange Blockade der viel befahrenen Wasserstraße einigen können, wie ein Vertreter des japanischen Eigentümers Shoei Kisen und dessen Versicherers am Mittwoch mitteilte.

Es werde daran gearbeitet, so schnell wie möglich zu einer Unterschrift zu kommen. Sobald die Formalitäten erledigt seien, werde die Freigabe des von der Behörde festgehaltenen Schiffes vorbereitet. Diese forderte zunächst 916 Millionen Dollar für Bergung, Reparatur und Einnahmeausfälle, ging dann aber auf 550 Millionen Dollar herunter.

Beide Seiten hatten wegen der Festsetzung des Schiffes vor Gericht gestritten. Dessen Entscheidung war eigentlich für vergangenen Sonntag angesetzt, wurde aber nach Angaben aus Justizkreisen auf Antrag des Eigners auf den 4. Juli verschoben, um eine gütliche Einigung zu erzielen.

Die „Ever Given“ war am 23. März bei starkem Wind auf Grund gelaufen, hatte sich schräg gestellt und so den Kanal sechs Tage lang blockiert. Hunderte Schiffe konnten die Wasserstraße nicht passieren, was den weltweiten Handel erheblich störte. Am 29. März wurde das riesige Container-Schiff wieder freigelegt und liegt seither auf Basis eines ägyptischen Gerichtsurteiles in einem See zwischen zwei Kanal-Abschnitten vor Anker.

Mehr zum Thema: Der akute Containerstau in China verschärft ein länger bekanntes Problem: Es mangelt an Transportbehältern, der Welthandel ist dadurch aus dem Takt geraten. Doch der Nachschub wird von chinesischen Herstellern wie CIMC kontrolliert. In der Krise wird das zum Problem.

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