Ein Jahr nach der Übernahme durch den US-Konzern Callaway treibt die Outdoormarke Jack Wolfskin ihre Auslandsexpansion voran. Vorstandschefin Melody Harris-Jensbach sagte der WirtschaftsWoche: „Wolfskin wird jetzt endlich ernsthaft und nachhaltig in Nordamerika investieren und auch in Japan.“
In Park City im US-Bundesstaat Utah hat das Unternehmen aus dem Taunus seine Nordamerikazentrale eröffnet und erstmals eine US-Chefin berufen. In Japan lässt Wolfskin einen bis Ende Februar laufenden Vertrag mit einem lokalen Vertriebspartner auslaufen und übernimmt künftig selbst. Im kommenden Jahr will Harris-Jensbach einen neuen Laden in einem Szenestadtteil von Tokio eröffnen.
Die Wolfskin-Chefin sieht in beiden Märkten viel Potenzial - der Umsatz liegt jeweils im einstelligen Millionenbereich. Der Gesamtumsatz der Marke stagnierte im ersten Jahr unter dem Dach des US-Golfkonzerns bei etwa 330 Millionen Euro. „Unter dem Strich dürften wir einen ähnlichen Umsatz für das Gesamtjahr erzielt haben“, sagte Harris-Jensbach. Dem Vernehmen nach schrieb die Marke erneut schwarze Zahlen.
Callaway hatte Wolfskin im Januar 2019 nach 15 Jahren in Händen verschiedener Private-Equity-Unternehmen für rund 410 Millionen Euro übernommen. Gerüchten, Callaway könne einen Umzug des Unternehmens planen, erteilte die Wolfskin-Chefin eine klare Absage: „Callaway hat uns zugesichert, dass Idstein der Standort für Jack Wolfskin ist und auch bleiben wird.“
Mehr zum Thema: Vor einem Jahr übernahm der US-Konzern Callaway die deutsche Outdoor-Marke Jack Wolfskin. Mit dem neuen Eigentümer im Rücken will Wolfskin-Chefin Melody Harris-Jensbach jetzt endlich auf dem US-Markt mitmischen, mehr junge Käufer gewinnen und beim Thema Nachhaltigkeit punkten. Nur am Standort von Wolfskin soll sich nichts ändern. Das ganze Interview lesen Sie hier.