Streit um Preiserhöhungen Rewe wirft bekannte Marken aus dem Sortiment

Ein Kunde geht in einem Rewe-Supermarkt mit einem Einkaufskorb am Kühlregal entlang. Quelle: dpa

In der Einzelhandelswelt ist offenbar ein neuer Preiskampf entbrannt. Rewe legt sich gleich mit mehreren Herstellern an und verbannt im Zuge der Verhandlungsstrategie bekannte Marken aus den Filialen.

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Die Supermarktkette Rewe und ihr französischer Partner Leclerc streiten sich mit zahlreichen Herstellern um Preissteigerungen. Jetzt soll der Einzelhändler Rewe über die gemeinsame Einkaufsorganisation Eurelec zahlreiche Produkte aus seinen Regalen geworfen haben, um den Druck auf die Unternehmen in Nachverhandlungen zu erhöhen. Das berichtet die „Lebensmittel Zeitung“. Besonders stark betroffen seien der Toilettenpapierhersteller Essity sowie der Käseproduzent Bel. Weder Rewe noch die betroffenen Lieferanten äußerten sich gegenüber der „LZ“ zu den Auslistungen.

Dass der Konzern im Zuge seiner Verhandlungstaktik auf bekannte Marken verzichtet, ist nicht neu. Im Herbst 2018 hatte Vorstandschef Lionel Souque – auch zuständig für den Einkauf – erklärt, dass Rewe höhere Preise nicht akzeptieren werde, und kündigte eine harte Linie der Supermarktkette an. Im Vorfeld des Weihnachtsgeschäfts hatten Rewe und Leclerc im Zuge dieser Mitteilung bereits den Spirituosenproduzenten Pernod Ricard mit einem Bestellstopp abgestraft. Laut „LZ“ steht eine Einigung der beiden Seiten nun aber kurz bevor.

Viele Hersteller kämpfen mit starken Rohstoffpreisschwankungen. An den Handel können sie die höheren Kosten nicht weiterreichen – denn der läuft immer häufiger Sturm gegen die gestiegenen Einkaufspreise. Auch die Supermarktkette Kaufland hatte zum 1. Januar 2019 ihre Geschäftsbeziehungen zu dem Konsumgüterhersteller Unilever eingestellt und der Einzelhändler Edeka boykottierte Anfang 2018 über Wochen Produkte des Nestlé-Konzerns.


Experten gehen davon aus, dass der Handel sein gesamtes Preisgefüge langfristig überarbeitet muss. Doch noch scheint das in dem erbitterten Preiskrieg nicht der Weisheit letzter Schluss zu sein.

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