
Der ehemalige brandenburgische Ministerpräsident Matthias Platzeck soll im Tarifkonflikt zwischen der Deutschen Bahn und der Lokführergewerkschaft GDL vermitteln. Platzeck sei der gemeinsame Schlichter im Schlichtungsverfahren, teilten beiden Seiten am Donnerstag mit.
Der frühere SPD-Chef sei bereits in den vergangenen beiden Schlichtungen fair, kompetent und verlässlich aufgetreten, erklärte der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky. Eine Bahn-Sprecherin bezeichnete Platzeck als Kenner der Materie und sagte: „Wir erwarten in den kommenden Wochen konstruktive Verhandlungen über Lösungen zur Bewältigung der Corona-Schäden.“
Die Schlichtung beginnt am 22. Oktober in Berlin und dauert drei Wochen. Die Bahn hatte sich mit der größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) bereits auf einen Sanierungs-Tarifvertrag bis 2023 verständigt, der unter anderem Lohnerhöhungen von rund 1,5 Prozent ab 2022 vorsieht.
Verhandlungen mit der GDL hat es noch gar nicht gegeben. Diese hatte sich darauf berufen, dass der laufende Vertrag noch bis Februar 2021 gelte. Allerdings war 2015 vereinbart worden, dass jede Seite praktisch jederzeit eine Schlichtung verlangen kann. Platzeck hat zuletzt auch als Schlichter im Konflikt zwischen der Lufthansa und der Flugbegleitergewerkschaft Ufo vermittelt.