Textilindustrie Modekonzern Hugo Boss übertrifft Gewinnziele

Erstmals in der Firmengeschichte hat das Unternehmen in einem Quartal die Umsatz-Milliarde übertroffen. An der Börse fällt die Boss-Aktie trotz der starken Zahlen.

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Sowohl Luxusgüterkonzerne als auch Modeverkäufer im unteren Preissegment haben bislang wenig bis keine Kaufzurückhaltung zu spüren bekommen. Quelle: Reuters

Hugo Boss hat mit seiner Mode 2022 bei den Kunden punkten können und so trotz Inflation und Rezessionsängsten einen Rekordumsatz erzielt. „Dank des außerordentlich starken Schlussquartals konnten wir unsere eigenen hohen Erwartungen sogar übertreffen“, sagte Vorstandschef Daniel Grieder am Dienstag.

Erstmals in der Firmengeschichte habe Boss in einem Quartal die Umsatz-Milliarde übertroffen, obwohl der schwäbische Konzern in China Einbußen verkraften musste. Wachstumstreiber seien die Geschäfte in der Region EMEA (Europa, Naher Osten, Afrika) und Amerika gewesen mit Zuwächsen von 18 beziehungsweise 17 Prozent. Dabei habe sich auch die Profitabilität verbessert.

Nach einem vierprozentigen Plus des operativen Ergebnisses (Ebit) im Schlussquartal erwartet der Vorstand 2022 einen Anstieg der operativen Umsatzrendite (Ebit-Marge) um einen Prozentpunkt auf 9,2 Prozent.

An der Börse kamen die Aktien gleichwohl unter Druck. Der MDax-Wert notierte mit 59,12 Euro rund 2,5 Prozent im Minus, liegt damit allerdings knapp unter dem Jahreshoch von 61,58 Euro. Einige hätten wohl auf eine noch bessere Entwicklung gesetzt, kommentierte ein Händler.

Zudem gebe es wohl auch Gewinnmitnahmen nach dem sehr starken Jahresauftakt. Seit Anfang Januar hatten die Titel rund zehn Prozent gewonnen.

Wachstumssprung in wirtschaftlich schwierigen Zeiten

Der Umsatz schnellte bei Boss 2022 um 31 Prozent auf 3,651 Milliarden Euro, währungsbereinigt betrug das Plus 27 Prozent. Das operative Ergebnis (Ebit) legte noch stärker um 47 Prozent auf 335 Millionen zu. Nach mehrfacher Prognoseanhebung hatte der Vorstand zuletzt ein Umsatzplus zwischen 25 und 30 Prozent und einen Anstieg des Ebit um 35 bis 45 Prozent angepeilt. Die vollständige Bilanz und der Ausblick auf 2023 sollen am 9. März veröffentlicht werden.

Ähnlich wie die französischen Luxusgüterkonzerne Hermes und LVMH oder die im unteren Preissegment aktive spanische Zara-Mutter Inditex hat auch Hugo Boss bislang keine Kaufzurückhaltung zu spüren bekommen.

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