
Die Deutsche Bahn braucht aus Sicht der Arbeitnehmervertretung deutlich mehr neue Mitarbeiter als geplant. Nach 25.000 neuen Leuten in diesem Jahr will der Bundeskonzern im nächsten Jahr 18.000 Kollegen einstellen.
Der Konzernbetriebsrat forderte dagegen am Dienstag mindestens 20.000 pro Jahr. „Nur so können wir eine Verkehrsverlagerung und mit ihr die Klimaziele der Bundesregierung erreichen“, teilte der Vorsitzende Jens Schwarz mit.
Die Bahn beschäftigt in Deutschland knapp 215.000 Mitarbeiter. Die Zahl von 18.000 Neueinstellungen hatte sie vergangene Woche nach Tarifverhandlungen mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft für die nächsten beiden Jahre zugesichert.
Abgänge abgezogen wüchse die Belegschaft damit 2021 und 2022 jeweils um etwa 2000. Die Bahn steuert in diesem Jahr auf einen Milliardenverlust zu und hatte mit der Gewerkschaft deshalb einen Tarifvertrag geschlossen, der vergleichsweise geringe Einkommenssteigerungen vorsieht.
„Selbstverständlich wissen wir, dass die Pandemie auch die DB AG schwer getroffen hat“, sagte Schwarz. Jedoch verabschiedeten sich in den nächsten Jahren sehr viele Mitarbeiter in den Ruhestand. Einige Konzernunternehmen verlören etwa die Hälfte ihrer Belegschaft.
Dennoch bleibe das Ziel, im Fernverkehr die Zahl der Reisenden zu verdoppeln und mehr Marktanteile im Güterverkehr zu erlangen. „Jetzt bei den Neueinstellungen zu sparen, führt schon in naher Zukunft zu erheblichen, langfristig nicht absehbaren Folgen“, warnte Schwarz.