
Düsseldorf Für Airbus werden die neuerlichen Schwierigkeiten beim Triebwerks des Bestsellers A320neo zunehmend zu einem finanziellen Problem. „Die Belastung nähert sich der Marke von zwei Milliarden Euro“, schätzt ein Unternehmens-Insider gegenüber der „Wirtschaftswoche“.
Weil gut zwei Jahre nach der ersten Auslieferung des A320neo die Motoren des US-Herstellers Pratt & Whitney (P&W) nicht richtig funktionieren, muss der Konzern immer mehr Jets ohne Motoren auf seinen Werksflughäfen in Hamburg und dem südfranzösischen Toulouse parken. Nach Angaben eines Sprechers standen vorige Woche bereits rund 30 Maschinen am Boden und warteten auf funktionierende Antriebe. Weil die die europäische Flugsicherheitsbehörde EASA am Wochenende den Betrieb der zuletzt ausgelieferten P&W-Triebwerke stark eingeschränkt hat, kommt nun jede Woche mindestens ein Flugzeug hinzu.
Da Airbus mit jeder Maschine rund 50 Millionen Euro in der Kasse fehlen, summieren sich die Außenstände bereit auf gut 1,5 Milliarden Euro. Dazu drohen hohen Entschädigungszahlungen von Fluglinien, die wegen der EASA-Verfügung bis zu 40 Maschinen gar nicht oder nur mit hohen Auflagen fliegen dürfen. Airbus erklärte hierzu, es sei noch zu früh sich zu den finanziellen Folgen zu äußern.