Autozulieferer Leoni verkauft Kabel-Geschäft für Industrie für 450 Millionen Euro

Leoni Industrial Solutions ist Teil der Kabel-Sparte des angeschlagenen Konzerns, die Vorstandschef Aldo Kamper vor zwei Jahren zum Verkauf gestellt hatte, um sich ganz auf Bordnetze für die Autoindustrie zu konzentrieren. Quelle: dpa

Der Geschäftsbereich Leoni Industrial Solutions soll an den US-Konkurrenten BizLink gehen. Der Aufsichtsrat von BizLink muss noch zustimmen.

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Der Nürnberger Autozulieferer Leoni hat einen Käufer für sein Geschäft mit Kabeln für industrielle Anwendungen gefunden. Der Geschäftsbereich Leoni Industrial Solutions soll für rund 450 Millionen Euro einschließlich Schulden an den US-Konkurrenten BizLink gehen, wie das Unternehmen in der Nacht zum Freitag mitteilte. Der Aufsichtsrat von BizLink muss noch zustimmen. Der Bereich erwirtschaftete 2020 einen Umsatz von 430 Millionen Euro, gut ein Zehntel des Konzernumsatzes. BizLink mit Sitz im kalifornischen Silicon Valley ist an der Börse in Taipeh gelistet und wird dort mit gut einer Milliarde US-Dollar bewertet.

Leoni Industrial Solutions ist Teil der Kabel-Sparte des angeschlagenen Konzerns, die Vorstandschef Aldo Kamper vor zwei Jahren zum Verkauf gestellt hatte, um sich ganz auf Bordnetze für die Autoindustrie zu konzentrieren. Derzeit versucht Leoni die Teile der Sparte einzeln loszuschlagen, nachdem sich kein Käufer für das gesamte Geschäft gefunden hatte.

Nach Abzug von Schulden und Pensionslasten landen rund 300 Millionen Euro auf dem Konto von Leoni. „Die Transaktion würde damit dazu beitragen, die finanzielle Stabilität von Leoni deutlich zu verbessern“, hieß es in der Mitteilung. Der ganze Konzern kommt noch auf einen Börsenwert von rund 350 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von Leoni würde sich mit dem für Anfang 2022 erwarteten Vollzug des Verkaufs um rund 200 Millionen Euro verbessern.

Mehr zum Thema: Hella hat einen Käufer: Faurecia. Für den westfälischen Autozulieferer ein riskanter Schritt. Der Erfolg Hellas basiert auf dem Konzept familiär verpackter Daueroptimierung. Ein Verkauf könnte die erprobte Strategie gefährden. Dem Unternehmen droht große Unruhe.

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