Baowu Chinesischer Stahlkonzern könnte mit Fusion zu Arcelor-Mittal aufschließen

Die chinesische Regierung drängt auf eine Konsolidierung der Stahlbranche. Eine Fusion könnte das Vorhaben nun deutlich vorantreiben.

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Baowu könnte mit Fusion zu Arcelor-Mittal aufschließen Quelle: dpa

Peking, Manila Der führende chinesische Stahlkonzern Baowu will es mehreren Insidern zufolge mit der Übernahme eines heimischen Rivalen mit dem globalen Branchenprimus Arcelor-Mittal aufnehmen. Die weltweit auf dem zweiten Platz stehende Baowu Steel Group verhandele zurzeit die Übernahme des kleineren Rivalen Magang, sagten drei mit dem Vorgang vertraute Personen. Damit würde die von der Regierung in Peking vorangetriebene Konsolidierung im chinesischen Stahlsektor einen großen Schritt vorankommen.

Zugleich würde sich der Abstand zur Nummer eins am Markt deutlich verkleinern. Mit zusammen rund 85 Millionen Tonnen lag die Stahlproduktion der beiden Konzerne 2017 über dem in den USA hergestellten Angebot und nur noch knapp zwölf Tonnen unter der Produktion von ArcelorMittal.

Chinas Marktführer käme zugleich seinem Ziel näher, die Kapazitäten von aktuell rund 70 Millionen Tonnen bis zum Jahr 2021 auf 100 Millionen Tonnen zu erhöhen. Die Gespräche seien aber noch in einem Anfangsstadium, sagte einer der Insider. Die Behörden seien noch nicht informiert. Über einen möglichen Preis wurde nichts bekannt. Beide Konzerne äußerten sich nicht.

Baowu war vor zwei Jahren aus der Übernahme von Wuhan Iron and Steel durch die Baosteel Gruppe hervorgegangen. Während Baowu vor allem Flachstahl für die Industrie fertigt, hat Magang auch Produkte für den Bausektor im Angebot. Beide Stahlkonzerne produzieren vor allem für den heimischen Markt. Ende vergangenen Jahres beliefen sich die Vermögenswerte von Baowu auf umgerechnet rund 92 Milliarden Euro, von Magang auf knapp neun Milliarden Euro.

China peilt an, dass bis zum Jahr 2020 rund 60 Prozent der heimischen Stahlindustrie in den Händen der zehn größten Produzenten des Landes liegt. Derzeit ist es auf dem durch Überkapazitäten geprägten Markt rund ein Drittel. Dies soll zum einen durch Übernahmen erreicht werden, zum anderen durch die Schließung kleinerer, ineffizienter Fabriken.

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