BASF Einbruch der Ölpreise setzt Chemiekonzern zu

BASF leidet unter dem Verfall der Ölpreise: der bereinigte Betriebsgewinn ist um acht Prozent gesunken. Die Aktie ging in den Sinkflug über.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Eine Frau geht an Logos der BASF in Ludwigshafen vorbei. Quelle: dpa

Die stark gesunkenen Preise für Öl und Gas verhageln dem Chemiekonzern BASF das Geschäft. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) brach 2015 infolge von Wertberichtigungen im Öl- und Gasgeschäft um 18 Prozent auf 6,2 (Vorjahr: 7,6) Milliarden Euro ein, wie BASF am Mittwoch mitteilte. Bereinigt um Sondereinflüsse fiel der Betriebsgewinn um acht Prozent auf 6,7 Milliarden Euro. Die Aktie sank im Frankfurter Frühhandel um gut drei Prozent.

Hauptgrund für die niedrigeren Ergebnisse sei der stark gesunkenen Ölpreis - Anfang 2015 kostete die Nordsee-Ölsorte Brent noch rund 57 Dollar, inzwischen sind es rund 30 Dollar. Der weltgrößte Chemiekonzern besitzt mit Wintershall einen eigenen Öl- und Gasförderer. Zudem setzt der Ölpreiseinbruch dem Ludwigshafener Konzern im Petrochemie-Segment zu. BASF geht davon aus, dass die Preise auch im laufenden Jahr auf einem niedrigen Niveau bleiben. Auch für die Folgejahre wurden die Annahmen gesenkt, der Konzern nahm daher Wertberichtigungen im Segment Oil & Gas in Höhe von rund 600 Millionen Euro vor.

Die 10 umsatzstärksten deutschen Chemiekonzerne 2013
Platz 10Beiersdorf AGUmsatz: 6.141 Mio. EuroBeschäftigte: k.A.Quelle: Verband der Chemischen Industrie e.V. Quelle: dpa
Platz 9Lanxess AGUmsatz: 8.300 Mio. EuroBeschäftigte: 17.000 Quelle: dpa
Platz 8Merck KGaAUmsatz: 11.095 Mio. EuroBeschäftigte: 38.154 Quelle: dpa
Platz 7Evonik Industries AGUmsatz: 12.874 Mio. EuroBeschäftigte: 32.995 Quelle: dpa
Platz 6Boehringer Ingelheim GmbHUmsatz: 14.065 Mio. EuroBeschäftigte: 47.492 Quelle: dpa
Platz 5Henkel AGAktiengesellschaft & Co. KGaAUmsatz: 16.355 Mio. EuroBeschäftigte: 46.850 Quelle: dpa
Platz 4Linde AGUmsatz: 16.655 Mio. EuroBeschäftigte: 63.487 Quelle: dpa

Der Umsatz fiel im vergangenen Jahr um fünf Prozent auf 70,4 Milliarden Euro. Den Rückgang führte BASF vor allem auf die Abtrennung des Gashandels- und Speichergeschäfts zurück, das an den russischen Gasriesen Gazprom geht. Im Gegenzug erhielten die Ludwigshafener mehr Anteile an großen Erdgasfeldern in Sibirien.

BASF hatte Ende Oktober seine Prognose wegen des stark gefallenen Ölpreises und einem schwachen Geschäft in wichtigen Schwellenländern gesenkt. Die verringerte Prognose eines "leichten" Rückgangs von Umsatz und bereinigten Betriebsgewinns sieht der Konzern als erfüllt an.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%