Bayer AG 62 Milliarden Dollar für Monsanto

Bayer hat sein offizielles Angebot für den umstrittenen US-Saatgutkonzern Monsanto vorgelegt. Mit der Übernahme würden die Leverkusener zum weltgrößten Saatguthersteller aufsteigen.

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Eine Monsanto-Farmerin Quelle: dpa

Der Chemie- und Pharmakonzern Bayer will für insgesamt 62 Milliarden Dollar den US-Saatgutriesen Monsanto kaufen. Der deutsche Chemie- und Pharmakonzern bietet danach 122 Dollar je Aktie, das entspricht rund 55 Milliarden Euro und einem Aufschlag von 37 Prozent gegenüber dem Monsanto-Kurs vom 9. Mai.

Es wäre die mit Abstand größte Übernahme, die Bayer je getätigt hat, und auch die größte Übernahme eines deutschen Unternehmens im Ausland. Bayer will den Deal überwiegend über Kredite finanzieren und plant darüber hinaus eine Kapitalerhöhung, die etwa 25 Prozent des Transaktionswertes entspricht. Das würde auf die Ausgabe von neuen Aktien im Volumen von etwa 14 Milliarden Euro hinauslaufen.

Die Übernahme schaffe ein führendes Geschäft mit einem umfangreichen integrierten Angebot an landwirtschaftlichen Produkten und einer erstklassigen Forschungspipeline, begründet Bayer die Offerte. Der Leverkusener Konzern geht davon aus, dass er insgesamt 1,5 Milliarden Dollar an Synergien aus der Integration von Monsanto in sein eigenes Agrochemiegeschäft erzielen kann.

Der Saatgutkonzern Monsanto

Die Übernahme könne daher einen Beitrag zum bereinigten Ergebnis je Aktie im mittleren einstelligen Prozentbereich bereits im ersten vollen Jahr nach Abschluss der Transaktion leisten, und einen zweistelligen Effekt in den Folgejahren.

An der Börse waren die Pläne zunächst nicht gut angekommen. Die Bayer-Aktien waren eingebrochen, da die Anleger eine kostspielige Übernahme befürchteten, die mittels Kapitalerhöhung finanziert werden könnte. Am Montagmorgen lagen die Bayer-Aktien bei Lang & Schwarz zwei Prozent im Minus. „Das Angebot ist ziemlich hoch, wenn man bedenkt, dass das der erste Versuch ist“, kommentierte ein Aktienhändler die Bayer-Offerte.

Wie aus einem Brief von Bayer an die Monsanto-Führung hervorgeht, ging die Initiative für den Zusammenschluss der beiden Unternehmen von Monsanto aus. Offenbar war der US-Konzern eher an einer Übernahme der Bayer Sparte Crop Science interessiert. In einer Mitteilung von der vergangenen Woche hatte er die Offerte von Bayer als unerwünscht bezeichnet.

Die Übernahme von Monsanto biete für Bayer „eine überzeugende Gelegenheit, ein weltweit führendes Unternehmen für Saatgut, Pflanzeneigenschaften und Pflanzenschutz zu schaffen.“ Gleichzeitig werde Bayer als Life-Science-Unternehmen mit einer gefestigten Position in einer langfristigen Wachstumsbranche gestärkt.

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