Cyberabwehr Keine geheimen Infos für Kuka

Damit selbst entwickeltes Know-how zur Abwehr von Cyberangriffen nicht ins Ausland abfließt, trifft die Deutsche Cyber-Sicherheitsorganisation (DCSO) Vorsichtsmaßnahmen: Unternehmen mit nicht-europäischen Eignern wie der vom chinesischen Haushaltsgerätehersteller Midea übernommene Roboterhersteller Kuka, sollen nicht mehr automatisch Zugriff auf alle vertraulichen Informationen bekommen. Quelle: dpa

Führende deutsche Industrieunternehmen treffen nach Informationen der Wirtschaftswoche Vorsichtsmaßnahmen, damit selbst entwickeltes Know-how zur Abwehr von Cyberangriffen nicht ins Ausland abfließt.

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Führende deutsche Industrieunternehmen treffen nach Informationen der Wirtschaftswoche Vorsichtsmaßnahmen, damit selbst entwickeltes Know-how zur Abwehr von Cyberangriffen nicht ins Ausland abfließt.

Erste Vorkehrungen trifft die von Daimler, Volkswagen, BASF und Allianz gegründete Deutsche Cyber-Sicherheitsorganisation (DCSO)– eine Einheit mit knapp 70 Spezialisten, die deutsche Unternehmen vor Angriffen schützen soll. Auf Drängen der vier Gesellschafter beschloss die DCSO neue Verhaltensregeln, damit Unternehmen mit nicht-europäischen Eignern wie der vom chinesischen Haushaltsgerätehersteller Midea übernommene Roboterhersteller Kuka nicht mehr automatisch Zugriff auf alle vertraulichen Informationen bekommen. Solch ein Insiderwissen, so die Befürchtung, könnte den chinesischen Geheimdiensten und Hackergruppen bei der Vorbereitung der nächsten Cyberangriffe helfen.

Ende 2015 hatten die vier Dax-Konzerne die DCSO mit Sitz in Berlin gegründet. Ziel des Joint-Ventures ist, den Informationsaustausch zu beschleunigen und bessere Abwehrtechniken zu entwickeln. Von Anfang an dabei war der kurz darauf nach China verkaufte Roboterhersteller Kuka. Als Mitglied des Fachbeirats profitiert Kuka vom Know-how-Transfer mit anderen Beiratsmitgliedern wie Bertelsmann, BMW, E.On, Siemens und Thyssenkrupp.

Im Kreis der DCSO-Gesellschafter wurde sogar ein Rauswurf von Kuka nach dem Eigentümerwechsel diskutiert. Beschlossen wurde aber letztlich eine pragmatische Lösung mit neuen Verhaltensregeln. „Bei Unternehmen, die zu mehr als 25 Prozent in Besitz eines nicht-europäischen Anteilseigners sind, prüfen wir sehr sorgfältig, ob wir ihnen vertrauliche Informationen weitergeben können“, sagt DCSO-Geschäftsführer Gunnar Siebert. An der Zusammensetzung des Fachbeirats will die DCSO vorläufig nichts ändern. „Dem Fachbeirat können auch Unternehmen mit nicht-europäischen Großaktionären wie Kuka angehören“, sagt Siebert.

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