Getriebehersteller VW will angeblich Verkauf von Renk bald starten

Laut einem Bericht könnte VW den Verkaufsprozess für den Getriebehersteller nach der Sommerpause starten. Das soll rund 800 Millionen Euro einbringen.

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Der Autohersteller hatte Mitte Mai angekündigt, den Konzernumbau voranzutreiben und sich stärker auf das Kerngeschäft zu konzentrieren. Quelle: dpa

Frankfurt Volkswagen treibt Insidern zufolge die Trennung vom Getriebehersteller Renk voran. Der Verkaufsprozess solle nach der Sommerpause mit Hilfe der Investmentbank Citi gestartet werden, sagten mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag. Renk gehört zu 76 Prozent dem VW-Mehrheitseigentümer Porsche SE, die restlichen Anteile sind im Streubesitz. An der Börse ist Renk rund 700 Millionen Euro wert.

Beim Verkauf könnte das Unternehmen inklusive Schulden mit rund 800 Millionen Euro bewertet werden, sagten die Insider. 2018 erwirtschaftete das Unternehmen mit seinen weltweit mehr als 2200 Mitarbeitern bei einem Umsatz von 502 Millionen Euro einen Vorsteuergewinn von 62 Millionen Euro.

Volkswagen dürfte Finanzinvestoren wie PAI, EQT, KKR, CVC, Bain und Advent sowie einige Renk-Wettbewerber ansprechen. Zu den Konkurrenten des Getriebeherstellers zählen Sumitomo Heavy, Mitsubishi, Rexnord, Timken und Allison Transmissions. Da Renk auch im Verteidigungsgeschäft aktiv ist und etwa Panzergetriebe und Antriebstechnik für Marineschiffe liefert, dürfte eine Veräußerung an einen Käufer aus einem Nicht-Nato-Land schwierig sein, sagten die Insider.

Volkswagen hatte Mitte Mai angekündigt, den Konzernumbau voranzutreiben und sich stärker auf das automobile Kerngeschäft zu konzentrieren. Für Randbereiche wie den Getriebehersteller Renk und die Großmotorentochter MAN Energy Solutions würden Lösungen gesucht. Die Möglichkeiten reichen von Gemeinschaftsunternehmen über Partnerschaften bis hin zu einem Verkauf.

Die Vorbereitungen für die Trennung von MAN Energy Solutions sind den Insidern zufolge noch nicht so weit vorangeschritten wie bei Renk. Bislang sei keine Investmentbank als Berater engagiert worden. Allerdings sei Rothschild in der Pole Position, um sich das Mandat zu sichern. Neben Finanzinvestoren dürften Konkurrenten wie Cummins, Wärtsilä, Mitsubishi, Hyundai, Mitsui oder Jenbacher angesprochen werden.

Auch der Verkauf der Motorradfirma Ducati, der 2017 abgeblasen wurde, könnte Insidern zufolge wieder auf den Tisch kommen. Volkswagen habe in der Vergangenheit aber auch andere Optionen erwogen. Dazu gehörte es, Ducati und die Luxusmarken Lamborghini, Bentley und Bugatti in einer Einheit zusammenzufassen, die dann eines Tages an die Börse gebracht werden könnte.

VW, Citi und Rothschild lehnten eine Stellungnahme ab.

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