Klöckner & Co Trumps Stahlzölle bringen deutschem Stahlhändler mehr Umsatz

Donald Trumps Stahlzölle bringen Klöckner & Co mehr Gewinn Quelle: dpa

Die „America First“-Politik des US-Präsidenten Donald Trump spielt dem deutschen Stahlhändler Klöckner & Co in die Hände. Wegen der Schutzzölle auf Stahl steigen die Preise in Übersee und lassen die Gewinne sprudeln.

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Der deutsche Stahlhändler Klöckner & Co profitiert von der Handelspolitik des US-Präsidenten Donald Trump. Dessen für den US-Markt verhängte Schutzzölle auf Stahl treiben die Preise für den Werkstoff in Übersee in die Höhe und lassen auch die Gewinne bei dem Duisburger Handelskonzern steigen, wie KlöCo mitteilte.

„Wir haben eine sehr gute Entwicklung in den USA verzeichnet“, bilanzierte Konzernchef Gisbert Rühl. Unter dem Strich habe das Unternehmen im zweiten Quartal 33 Millionen Euro verdient - neun Millionen mehr als vor Jahresfrist. Dies sei das beste Quartalsergebnis seit über sieben Jahren. Der operative Gewinn (Ebitda) sei auf 82 Millionen Euro von 63 Millionen geklettert. Auch der Umsatz zog deutlich an.

Der durch Trumps Zölle entstandene Preisanstieg in den USA habe nun aber voraussichtlich seinen Höhepunkt erreicht. „Da ist nicht mehr viel zu erwarten“, sagte Rühl. Er bleibt aber optimistisch: Im dritten Quartal will er den operativen Vorjahreswert von 47 Millionen Euro übertreffen und 55 bis 65 Millionen Euro einfahren. „Damit wird für das Gesamtjahr nunmehr ein mindestens leichter Ebitda-Anstieg gegenüber dem Vorjahreswert von 220 Millionen erwartet“, bekräftigte der Manager die kürzlich positiver eingeschätzte Jahresentwicklung. Vor diesem Hintergrund solle auch das Konzernergebnis wieder deutlich positiv ausfallen. Genauere Schätzungen wagte Rühl aber noch nicht. Immerhin: Die Dividende dürfte für 2018 auf dem Niveau der Vorjahre liegen, prognostizierte er. Für 2016 hatte der Konzern 20 Cent pro Aktie ausgeschüttet, 2017 waren es 30 Cent.

Trump hatte einen Handelsstreit auch mit der Europäischen Union entfacht, indem er Einfuhrzölle von 25 Prozent auf Stahl und zehn Prozent auf Aluminium verhängt hat. Die EU hat darauf mit ähnlichen Zöllen etwa auf Motorräder und Whiskey reagiert. Trump drohte daraufhin mit zusätzlichen Zöllen auf Autos, die vor allem deutsche Hersteller treffen würden.
Rühl will das Geschäft weiter ausbauen und setzt dazu auch auf den Handel über das Internet. Der Umsatz-Anteil der digitalen Vertriebskanäle erreichte zum Quartalsende 21 Prozent - dies entspreche mehr als einer Verdoppelung innerhalb der vergangenen zwei Jahre. Interesse hat Rühl auch weiterhin an Thyssenkrupp-Geschäften. Werde die Sparte Materials Services zum Verkauf gestellt, werde Klöckner&Co sich diese ansehen, bekräftigte Rühl. „Das bedeutet aber nicht, dass wir unbedingt eine Übernahme in Betracht ziehen – das wird sich dann zeigen“, fügte er hinzu.

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