Lichttechnik-Hersteller Osram hofft im Halbleitergeschäft auf mehr Wachstum nach 2020

Die Probleme in der Autobranche wirken sich auf den Halbleiterzulieferer Osram aus. Langfristig seien die Aussichten für den Lichtkonzern aber günstig.

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Osram hofft im Halbleitergeschäft auf mehr Wachstum nach 2020 Quelle: dpa

München Die anhaltenden Turbulenzen in der Autobranche machen dem Münchner Lichttechnik-Konzern Osram zu schaffen. Die Unsicherheit bei den Kunden sei groß, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Das Wachstum im Geschäft mit optischen Halbleitern werde daher zunächst etwas geringer ausfallen als in den Vorjahren.

Erst ab 2020 seien wieder Wachstumsraten von mehr als zehn Prozent möglich – nach fünf bis zehn Prozent im kommenden Geschäftsjahr (bis Ende September 2019) und fünf bis sechs Prozent im laufenden Jahr. Investoren zeigten sich nach Einschätzung eines Börsianers erleichtert über die Aussicht auf anziehendes Wachstum und eine operative Gewinnmarge von 22 bis 26 Prozent im kommenden Jahr. Die Aktien legten zeitweise mehr als sieben Prozent zu.

Osram-Chef Olaf Berlien sagte, das Jahr 2018 sei schwierig. Langfristig seien die Aussichten aber günstig. Neben der Autobranche seien etwa die Pflanzenzucht oder optische Sensoren für Smartphones weitere Wachstumsfelder, wie das Unternehmen erklärte. Um die technologische Marktführerschaft auszubauen, seien gezielte Zukäufe möglich.

Die Münchner hatten zuletzt im Juni ihre Prognose gesenkt – zum zweiten Mal in diesem Jahr. Sie machen etwa die Hälfte ihres Umsatzes und einen großen Teil ihres Gewinns mit der Autobranche, die mit den Folgen des Diesel-Skandals sowie dem Zollstreit zwischen den USA und China zu kämpfen hat. Zuletzt sagte Berlien, wenn Kunden wie Daimler Probleme hätten, ihre Produkte von den USA nach China zu verkaufen und umgekehrt, habe das unmittelbar Auswirkungen auf Osram.

Erst am Dienstag hatte US-Präsident Donald Trump Strafzölle auf weitere Importe aus China im Volumen von 200 Milliarden Dollar angekündigt – damit ist etwa die Hälfte des gesamten US-Imports aus der Volksrepublik von den Zusatzabgaben betroffen. Die Regierung in Peking drohte umgehend Vergeltungsmaßnahmen an. Von Deutschland bis Australien wird der Handelskonflikt mit wachsender Sorge verfolgt. Die deutschen Exporteure werfen der US-Regierung eine „zerstörerische Handelspolitik“ vor.

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