MDax Kritik bei Knorr-Bremse vor möglichem Aufstieg in MDax

Kurz vor dem Aufstieg in den MDax kritisieren die Arbeitnehmer von Knorr-Bremse die nicht tarifgebundenen Arbeitsverhältnisse des Bremsenherstellers.

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Knorr-Bremse wäre das einzige Unternehmen im MDax ohne Tarifverträge an manchen Standorten. Quelle: dpa

München Kurz vor dem voraussichtlichen Aufstieg des Bremsenherstellers Knorr-Bremse in den MDax hat die Arbeitnehmerseite die Arbeits- und Tarifbedingungen im Konzern kritisiert. „Für uns ist es eine hochpolitische Frage, wenn ein MDax-Unternehmen nicht tarifgebunden ist“, sagte IG-Metall-Vorstand Klaus Abel am Dienstag in München. „Wir erwarten von so einem Unternehmen, dass es fair die eigenen Beschäftigten und die Betriebsräte behandelt und auch die Sozialpartnerschaft annimmt.“

Die Gewerkschaft geht davon aus, dass bei rund 80 Prozent der Standorte in Deutschland keine Tarifbindung besteht. Knorr-Bremse sei dann im MDax das einzige Unternehmen, bei dem regional zum Teil keine Tarifverträge bestehen. Viele der Beschäftigten arbeiteten daher 42 Stunden pro Woche ohne vollen Lohnausgleich statt der tariflich geltenden 35 Stunden, hieß es weiter.

Für den Standort im nordrhein-westfälischen Wülfrath, wo Lenksysteme für Nutzfahrzeuge produziert werden, forderte die Gewerkschaft konkrete Aussagen darüber, was der Konzern dort plant.

Nach dem Zukauf der Lenksystemsparte des japanischen Maschinenbauers Hitachi fürchtet die Belegschaft, dass ein Großteil der rund 400 Arbeitsplätze nach Asien verlagert werden könnten. „Wenn jetzt keine Investitionen am deutschen Standort geschehen, werden Arbeitsplätze verloren gehen, weil Produkte und Innovationen fehlen“, sagte der Betriebsratsvorsitzende am Standort, Ahmet Yildiz.

Knorr-Bremse erwiderte, dass derzeit Gespräche zum Standortkonzept auch mit der Arbeitnehmerseite geführt würden. Diese seien aber noch nicht abgeschlossen.

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