München Osram-Chef Olaf Berlien hat den Strategiewechsel des Lampenherstellers am Dienstag auf der Hauptversammlung in München verteidigt. Bei Autolampen sei Osram klar Weltmarktführer – aber sich darauf auszuruhen, hätte die Zukunft des Konzerns in Frage gestellt.
Osram werde durch den Bau einer neuen LED-Fabrik für Leuchtdioden für den Massenmarkt in Malaysia neue Wachstumspotenziale erschließen. Osrams hochwertige LEDs für Autolampen und die Industrie würden immer schneller von den billigeren Massen-LEDs verdrängt, deshalb müsse das Unternehmen auch dort mitspielen. „Nur wer sich in der dramatisch wandelnden Lichtindustrie konsequent, mutig und schnell bewegt, kann unternehmerisch gewinnen“, sagte der Vorstandschef.
Die Abspaltung des traditionellen Lampen- und Leuchtröhrengeschäfts mit inzwischen nur noch 9500 Mitarbeitern laufe auf Hochtouren, sagte Berlien. Er will die Sparte demnächst verkaufen.
Der Einstieg in die Fertigung von LEDs für den Massenmarkt war vom Großaktionär Siemens und anderen Investoren hart kritisiert worden. Die Osram-Aktie war im November um ein Drittel eingebrochen, hat sich aber seither erholt.