Pfeiffer Vacuum Vakuumpumpenhersteller peilt Zuwächse an

Pfeiffer Vacuum erwartet 2017 kräftige Zuwächse. Der vor der feindlichen Übernahme durch seinen Wettbewerber Busch stehende Vakuumpumpenhersteller will den Umsatz von gut 474 auf 540 Millionen Euro steigern.

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Die Vakuumpumpen von Pfeiffer werden unter anderem bei der Beschichtung von Spiegeln, der Verpackung von Lebensmitteln und zur Oberflächenbehandlung von Funktionskleidung eingesetzt. Quelle: dpa

Wetzlar Der Pumpenhersteller Pfeiffer Vacuum hat bei den zahlreich erschienenen Aktionären um Ablehnung des Übernahmeangebotes des Wettbewerbers Busch geworben. Firmenchef Manfred Bender riet am Dienstag auf der Hauptversammlung in Wetzlar den Anteilseignern, die Offerte nicht anzunehmen und erhielt dafür kräftigen Applaus. „Pfeiffer Vacuum ist bereits jetzt sehr gut aufgestellt und bietet ihnen, liebe Aktionäre, mit dem hoch attraktiven Portfoliomix eine nachhaltige Langfristperspektive.“ Das Angebot sei nicht angemessen und enthalte erst recht keine angemessene Kontrollprämie für den geplanten Kontrollerwerb.

„Privatanleger und institutionelle Investoren, die sich an uns gewendet haben, teilen diese Ansicht“, sagte Bender. Busch wolle sich nur Zugang zu Hochtechnologien verschaffen. Am Rande des Aktionärstreffen hatte der Manager zuvor ausgeführt, er befürchte Nachteile für Pfeiffer Vacuum, wenn Busch das Sagen hätte. Es könnte zu Interessenskonflikten kommen, sollte der Wettbewerber etwa wie angestrebt den Aufsichtsratsvorsitz erhalten. Bender erklärte zudem, dass ein weiteres Treffen mit den drei Gesellschaftern Sami, Kaya und Ayla Busch am Montag in der Firmenzentrale ohne Annäherung nach einer knappen Stunde beendet worden sei.

Auf der Hauptversammlung fanden sich mit rund 600 Aktionären knapp doppelt so viele ein wie in den Jahren zuvor. Die Präsenz liege bei 67,4 Prozent, erklärte Aufsichtsratschef Michael Oltmanns. „Eine so hohe Präsenz haben wir in der Vergangenheit noch nie gehabt.“ Busch hält inzwischen rund 30 Prozent an Pfeiffer.

Das Familienunternehmen bietet den Pfeiffer-Aktionären im zweiten Anlauf 110 Euro statt 96,20 Euro je Aktie. Pfeiffer würde dabei mit 1,09 Milliarden Euro bewertet. Zusätzlich winkt den Aktionären noch die Dividende von 3,60 Euro je Anteilsschein für 2016, da die Offerte erst nach dem Dividendentermin abgewickelt würde. Die im Technologieindex TecDax notierte Pfeiffer-Aktie wird aktuell mit rund 124 Euro gehandelt.

Die Aktionäre haben noch bis zum 1. Juni Zeit, ihre Papiere zum Kauf anzudienen, was sie in der Regel auch erst kurz vor Toresschluss machen. Da Busch bereits die 30-Prozent-Hürde gerissen hat, kann das Unternehmen nach Ablauf der Annahmefrist ohne neues Angebot weiter zukaufen. Weitere größere Aktienpakete mit jeweils etwa drei Prozent halten Hakuto aus Tokyo, der Staat Norwegen, Allianz Global Investors in Frankfurt und die Universal Investment GmbH.

Pfeiffer-Chef Bender rechnet mit kräftigen Zuwächsen in diesem Jahr. Der Umsatz soll auf 520 bis 540 (Vorjahr: 474,2) Millionen Euro steigen. Das operative Ergebnis (Ebit) wie auch die Marge sollen "deutlich" die Vorjahreswerte von 68,0 Millionen Euro und 14,3 Prozent übertreffen. Die Entwicklung soll sich laut Bender auch 2018 fortsetzen.

Die Vakuumpumpen von Pfeiffer werden unter anderem bei der Beschichtung von Spiegeln, der Verpackung von Lebensmitteln und zur Oberflächenbehandlung von Funktionskleidung eingesetzt.

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