Produktion Kupferhütte Aurubis sieht Hindernisse beim Ausstieg aus Gas

Die Produktion könnte von Strom auf Öl umgestellt werden, doch das ist teuer. In einem Pilotprojekt versucht Aurubis Kupferanoden mit Wasserstoff herzustellen.

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Zwei Arbeiter stehen vor einem Anodenofen, der bei einer Versuchsreihe erstmalig mit grünem Wasserstoff und Stickstoff an Stelle von Erdgas betrieben wurde. Quelle: dpa

Europas größte Kupferhütte Aurubis sieht sich bei der Suche nach Alternativen zum Einsatz von Gas in der Produktion mit erheblichen Hindernissen konfrontiert. Je nach Standort würden verschiedene Szenarien durchgespielt, um Gasmengen einzusparen, bis hin zu einem kompletten Verzicht darauf, sagte ein Sprecher.

Teilweise könne die Produktion auf Strom oder Öl umgestellt werden. Dies sei allerdings mit erheblichen Kosten für den Umbau von Anlagen verbunden, bei denen der Konzern in Vorleistung gehen müsste. Wegen der Störungen in den Lieferketten dauere ein Umstieg außerdem mehrere Monate bis zu einem Jahr und sei mit großen Unsicherheiten verbunden.

Für die Raffination von Kupfer und die Herstellung von Kupferprodukten wird größtenteils Strom und Gas eingesetzt. In einem Pilotprojekt hat Aurubis bereits erste Kupferanoden mit Wasserstoff hergestellt und prüft einen industriellen Einsatz. Bei der Herstellung von Kupferprodukten wie Strangguss und Draht werde jedoch viel Gas benötigt. Das könne kurzfristig kaum ersetzt werden.

Aurubis wies auf die Bedeutung von Kupfer für die Energiewende hin, zum Beispiel für Windkraftanlagen und in der Elektromobilität. Eine Reduzierung der Produktion würde bedeuten, die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen wie Erdgas aus Russland zu verzögern. Auch die Automobilindustrie ist bei der Umstellung auf Elektromobilität auf Kupfer angewiesen.

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