Siemens-Chef äußert sich zu Davos-Dinner Joe Kaeser steht zu seinem Lob für Donald Trump

Beim Dinner in Davos hat Siemens-Chef Joe Kaeser Trump zu seiner Steuerreform gratuliert. Das Lob sei berechtigt gewesen, findet er.

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Düsseldorf Nach dem Treffen mit dem US-Präsidenten Donald Trump in Davos haben die Chefs der deutschen Konzerne, darunter auch Joe Kaeser, harsche Kritik einstecken müssen. Zu sanft seien sie mit dem US-Präsidenten umgegangen, zu sehr gelobt hätten sie ihn. Nun bietet der Siemens-Chef seinen Kritikern Paroli. Er habe dem US-Präsidenten lediglich zu seiner Steuerreform gratuliert, nicht zu seinem ersten Amtsjahr oder dazu, wie er auf die rechtsradikalen Demos in seinem Land regiert habe, erklärt Kaeser in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung. Und: „Zum Glückwunsch zur Unternehmenssteuerreform stehe ich“, so der Siemens-Chef. Sie werde zu mehr Wachstum, Investitionen und damit auch zu mehr Jobs führen.

Auch seine Ankündigung, die nächste Generation der Siemens-Gasturbinen in den USA entwickeln zu wollen, sieht er nicht weiter kritisch – obwohl in Deutschland Arbeitsplätze in der Siemens-Kraftwerksparte wegfallen. Über die Empörung über seine Äußerung in Deutschland sei er nicht überrascht gewesen: „Aber die Kapazitätsanpassungen an den Produktionsstandorten hier haben nichts zu tun mit der Entwicklung einer nächsten Turbinen-Generation dort“, so Kaeser. Zu einer Aufhebung der geplanten Schließung des Turbinenwerks in Görlitz gab sich Kaeser vage. Wenn, dann würde das Werk nicht vor 2023 geschlossen werden. Und: „Wir wollen der ganzen Region helfen.“

Siemens steht wegen Streichungen von Jobs in der Gasturbinen-Sparte in der Kritik. Die ursprünglichen Pläne Kaesers umfassten eine Schließung der Standorte Görlitz und Leipzig sowie einen Verkauf des Erfurter Werks. Insgesamt will der Konzern 6900 Stellen weltweit streichen. Zuletzt ist Kaeser bei seinen Plänen jedoch eingeknickt und brachte den Erhalt des Görlitzer Werks als „als Bestandteil eines weiterführenden Industriekonzepts Oberlausitz“ in Zusammenarbeit mit der Bundesregierung und der sächsischen Regierung ins Spiel.

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