Voestalpine Stahlkonzern dank Autobranche mit Gewinnplus

Der Stahlkonzern Voestalpine rechnet mit einer deutlichen Ergebnissteigerung im ersten Halbjahr. Doch politische Unsicherheiten trüben auch in Österreich die Stimmung.

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Voestalpine-Chef Wolfgang Eder Quelle: REUTERS

Der Chef des Stahlkonzerns Voestalpine, Wolfgang Eder, hält sich wegen der politischen Unsicherheiten durch die aktuelle US-Politik mit einem konkreten Geschäftsausblick zurück. "Es stellt sich die Frage, was sind mögliche Auswirkungen politischer Entscheidungen auf die Wirtschaft", sagte der Chef des Linzer Konzerns am Donnerstag. Einerseits könnte es Einschränkungen in Bezug auf Importe ergeben. Andererseits gebe es offene Fragen, wie etwa, wann die angekündigte Änderung in der Steuergesetze erfolge oder ob die geplanten Investitionen in die Infrastruktur kommen.

Optimistisch stimmt Eder die hohe Nachfrage aus einem der wichtigsten Kundensegmente, der Automobilbranche. Diese sollte sich auf hohen Niveau stabilisieren. Die Österreicher stellen unter anderem Bleche für Karosserieteile her. Umsatz und Ergebnis sollten in der ersten Geschäftsjahreshälfte (per Anfang April) deutlich über dem Vorjahr liegen. Eine Einschätzung für das Gesamtjahr 2017/18 will der Manager erst nach dem Sommer wagen. "Wenn auf politischer Ebene nichts dramatisches passiert, sind wir auch für die zweite Jahreshälfte durchaus optimistisch", sagte Eder. Ziel sei es, die im Vorjahr erzielte operative Marge (Ebitda-Marge) von 13,6 Prozent zu halten.

Im Ende März abgelaufenen Geschäftsjahr 2016/17 stiegen die Erlöse um zwei Prozent auf 11,3 Milliarden Euro. Der operative Gewinn (Ebitda) schrumpfte um 2,7 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro. In den Vorjahreszahlen seien allerdings erhebliche Einmaleffekte - wie die erstmalige Konsolidierung von Töchtern - enthalten. Bereinigt um diese Effekte kletterte das Ebitda um 6,6 Prozent. Die Aktionäre sollen eine fünf Cent höhere Dividende von 1,10 Euro je Aktie erhalten.

Ausblick von politischen Unsicherheiten geprägt

Neben den Entwicklungen in den USA sieht Eder auch andere politische "Unwägbarkeiten". "Das zweite ist die Frage, wie es in Südamerika weitergeht, wo in Brasilien die Hoffnung lebt, dass es zur Trendwende kommt". Allerdings habe sich das Bild in den vergangenen Wochen wieder verdüstert. Abzuwarten bleibe auch, wie es in der Türkei weitergehe oder wie sich das Verhältnis der EU zu Russland entwickle. Keine Auswirkungen auf die europäische Industrie erwartet Eder durch einen möglichen Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaabkommen. "Ich würde mal davon ausgehen, dass die EU von diesen Entwicklungen nicht betroffen sein wird". Es sei aber derzeit etwas früh für eine Einschätzung, da man keine Details kenne. "Was natürlich nicht passieren darf, dass wegen des möglichen Ausstiegs der USA Europa noch einmal den Gürtel enger schnallt", sagte Eder. Es sei ohnehin schon schwierig genug die Erwartungen zu erfüllen.

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