Vodafone verkündete die frohe Botschaft heute als erstes, wenige Stunden darauf folgt Telefónica: Beide Telekommunikationskonzerne erreichen mit ihrem Mobilfunknetz in jedem einzelnen der 16 Bundesländer mindestens 98 Prozent der Bevölkerung mit einer Datengeschwindigkeit von 100 Mbit je Sekunde. Die Deutsche Telekom gab keine eigene Pressemitteilung heraus – erfüllt dieselbe Auflage seit neuestem aber auch: Die Netzagentur hatte das Erreichen dieses Ziels bis zum Jahresende gefordert.
Der Flächenstaat Thüringen war beim Erreichen der Bevölkerungsziele das Problemkind, während in dichten Regionen schon seit zwei Jahren mehr als 99 Prozent der Haushalte erreicht werden. Hier baute Telefónica die letzte, zur Erfüllung der Auflagen noch nötige Mobilfunkantenne. Die Versorgung läuft über den Mobilfunkstandard 4G.
Insbesondere Telefónica absolvierte in den letzten Wochen geradezu einen Sprint: Noch Ende April hatte die Mutter von O2 erst 95,1 Prozent abgedeckt – empfindliche Strafen der Bundesnetzagentur drohten. Zu dem Zeitpunkt lag Vodafone mit 98,3 Prozent Ausbau bereits leicht vor der Deutschen Telekom mit 98,2 Prozent. Ein Verreißen des Ziels wäre gerade für Telefónica peinlich gewesen: Bei der letzten Netzauktion hatte das Unternehmen das Ausbauziel nicht erreicht und eine Nachfrist erhalten. Von Bußgeldern hatte die Bundesnetzagentur damals abgesehen.
Beim neuen Standard 5G erreichten alle drei großen Anbieter die Ausbauauflage, bis Ende des Jahres mindestens 1.000 Antennen aufzustellen. Hier verriss nur der Newcomer 1&1. Dessen Gründer und CEO Ralph Dommermuth gelang es seit der Ersteigerung seiner Frequenz 2019 nur, insgesamt 17 Antennen aufzustellen. Weil er mit dem Aufbau seines Netzes erst begann, hatte die Netzagentur ihm nur diese eine Anforderung gestellt.
Der Ausbau der 1.000 5G-Antennen war für alle Netzbetreiber schwierig: In bevölkerungsdichten Lagen, in denen 5G am meisten Sinn ergibt, stehen die Antennen oft auf Hausdächern. Dort muss auf Mietverträge, Strahlungsauflagen und Statik geachtet werden.
Bei der Abdeckung der Bevölkerung mit 5G liegt die Deutsche Telekom mit 94 Prozent vor Vodafone mit 80 Prozent und Telefónica mit 75 Prozent.
Die Auflagen, 500 weißen Flecken in Deutschland zu beseitigen, werden die drei Anbieter wohl nicht erfüllen: Stand Ende November hatte Telefónica 45 Antennenstandorte an weißen Flecken gebaut, die Deutsche Telekom 28 und Vodafone zwölf. Die Deutsche Telekom will bis Jahresende 44 Standorte fertigstellen.
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Anmerkung der Redaktion: Eine frühere Fassung des Artikels meldete, dass die Deutsche Telekom das Ausbauziel noch nicht erreicht habe – sie hatte das jedoch lediglich noch nicht kommuniziert.
