Pearson Verlagskonzern schnürt weiteres Sparpaket

Der britische Verlagskonzern Pearson möchte weitere Einschnitte vornehmen und plant ein drittes Sparpaket. Im Fokus befindet sich insbesondere das US-Geschäft. Im ersten Quartal konnte der Konzern jedoch überzeugen.

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London Der britische Verlagsriese Pearson stemmt sich mit einem weiteren Sparprogramm gegen seine Geschäftskrise. Das vor allem im Bildungswesen tätige Unternehmen will seine Kosten bis 2020 jährlich um zusätzlich 300 Millionen Pfund (353 Millionen Euro) senken, wie Pearson am Freitag mitteilte. In den vergangenen Jahren hatte das Management bereits zwei Sparpakete im Volumen von zusammen mehr als 650 Millionen Pfund geschnürt. Nun erwägt es zudem den Verkauf einer weiteren Sparte: Auf dem Prüfstand steht diesmal das US-Geschäft mit Lernmaterialien für Schüler.

Derzeit befindet sich Pearson auch in Gesprächen mit dem Bertelsmann-Konzern, mit dem die Briten gemeinsam den weltgrößten Buchverlag Penguin Random House besitzen. Bertelsmann will Pearsons 47-prozentigen Anteil an dem Joint Venture übernehmen. In der Vergangenheit hatte das britische Traditionsunternehmen mit aktuell noch 35.000 Beschäftigten bereits die Wirtschaftszeitung „Financial Times“ und seinen Anteil am Magazin „Economist“ verkauft.

Pearson spürt in seinen wichtigsten Märkten einen deutlichen Abschwung. Statt Bücher zu kaufen greifen Schüler und Studenten lieber auf günstigere Kopien oder Internetangebote zurück. In den USA ist der Weiterbildungsbedarf im Zuge des Wirtschaftsaufschwungs gesunken. Ein weiteres Problem ist der rasche Wandel der Verlagsindustrie hin zu digitalen Formaten, ähnlich wie in Zeitungs- und Musikbranche. All dies hatte Pearson in den vergangenen Jahren zu einer Reihe von Gewinnwarnungen veranlasst. Mit dem Geschäft im ersten Quartal zeigte sich die Konzernführung zufrieden. Die Pearson-Aktie gewann bis zu 17,5 Prozent.

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