London Die Bieterschlacht um den britischen Bezahlsender Sky nimmt Fahrt auf. Der US-Kabelkonzern Comcast legte am Mittwoch ein 22 Milliarden Pfund (gut 25 Milliarden Euro) schweres Übernahmeangebot vor und tritt damit in Konkurrenz zu Rupert Murdochs Medienimperium Twenty-First Century Fox und dem Konkurrenten Disney.
Der Bieterwettstreit begann im Dezember 2016, als Fox, dem derzeit 39 Prozent an Sky gehören, ein Kaufangebot für den Rest der Anteile vorlegte. Seither prüft die britische Aufsicht die Übernahme, ein Ergebnis soll im Juni bekanntgegeben werden. Das Angebot von Comcast übertrifft die Offerte von Fox um 16 Prozent.
Sollte Fox grünes Licht für den Kauf bekommen, dürfte Sky dennoch nicht in der Hand des Unternehmens bleiben: Im Dezember hatte Murdoch vereinbart, den größten Teil seines Imperiums an Disney weiterzureichen, einschließlich der Sky-Beteiligung. Alle Bieter wollen sich mit der Übernahme gegen die Online-Konkurrent durch Netflix oder Amazon wappnen.
Sky hat sich mit einem Umsatz- und Gewinnplus für eine komplizierte Übernahmeschlacht in Stellung gebracht. In den neun Monaten bis Ende März stieg der Gewinn um zehn Prozent auf umgerechnet knapp zwei Milliarden Euro, wie das Unternehmen am vergangenen Donnerstag mitteilte.
Der Umsatz auf vergleichbarer Basis legte fünf Prozent auf 11,6 Milliarden Euro zu. Sky-Chef Jeremy Darroch sagte, sein Unternehmen fühle sich „gut aufgestellt für die Zukunft“, egal, wie letztlich der Käufer heiße. Im abgelaufenen Quartal stieg die Zahl der Kunden um 23.000 auf fast 23 Millionen.
