Web-Industrie Berlin ist für Startups der Himmel auf Erden

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Wooga


Alte Internetstars und junge Wilde an der Börse
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Rocket Internet stampfte in den vergangenen Jahren innerhalb weniger Monate Neugründungen wie den Internet-Schuhhändler Zalando, das Partnerschaftsportal eDarling oder die an Groupon verkaufte Schnäppchenseite CityDeal aus dem Boden. Das brachte Erfahrungen. Heute bastelt ein Team an einem neuen Unternehmen maximal vier Monate. Danach steht das Startup und zieht in eigene Räume.

Mehr als 100 Unternehmen rund um den Globus hat die Gründungsmaschine bisher ausgespuckt. Trotz solcher Erfolgszahlen tritt Rocket bisher kaum in der Öffentlichkeit auf. Hauptgrund: Das Unternehmen gilt als „Copycat“ – zu Deutsch: als Nachahmer. Die Samwer-Fabrik nutzt vor allem bewährte Geschäftsmodelle des E-Commerce und bringt sie möglichst schnell in möglichst vielen der weltweit 40 wichtigsten Märkte ins Netz. „Innovationen gibt es nicht nur im Geschäftsmodell, sondern auch in den Prozessen“, nennt Kudlich diese Strategie. „Uns geht es um Exzellenz in der Umsetzung.“

Die haben die Raketen perfektioniert: „Wir können inzwischen ein Internet-Projekt innerhalb von vier Wochen in mehreren der 40 Märkte hochfahren“, sagt Kudlich stolz. In den vergangenen Monaten hat die Internet-Fabrik beinahe eine neue Firma pro Woche ausgespuckt. „Mehr geht kaum“, so Kudlich. Dadurch schafft Rocket Arbeitsplätze und füttert langfristig das Berliner Netz: „Viele ehemalige Rocket-Mitarbeiter sind heute mit eigenen Startups unterwegs“, sagt Kudlich.

Jens Beegemann Quelle: Pressebild

Wooga

DER VORZEIGE-STARTER

Jens Begemann, der 2009 den Spieleanbieter Wooga gegründet hat, hat eine Vorzeigekarriere im Samwer-Umfeld vorzuweisen. Er watete sieben Jahre lang in unterschiedlichen Führungspositionen durch die Ursuppe Jamba. „In der Jamba-Zeit haben viele gelernt, was es heißt, ein Startup zu führen“, sagt Begemann.

Der 35-Jährige ist älter als die meisten Startup-Gründer. Er stammt aus Ostwestfalen-Lippe. „Da ist man früher nie weggezogen“, sagt er nachdenklich und bedächtig. „Ich wollte Wooga schon vor zehn Jahren gründen, aber da fühlte ich mich noch nicht so weit, weil mir noch die Erfahrung fehlte, wie man ein Unternehmen führt.“

Das Abwarten hat sich für Begemann ausgezahlt. Was hier im vierten Obergeschoss in einer ehemaligen Brotfabrik im Prenzlauer Berg 2009 begann, ist heute gemessen an der Zahl der monatlich aktiven User der zweitgrößte Entwickler sogenannter Social Games weltweit. Das sind Spiele in sozialen Netzwerken. Gleich millionenfach daddeln Facebook-Nutzer weltweit die Wooga-Spiele Diamond Dash, Monster World oder Bubble Island. Ein Flachbildschirm am Eingang empfängt den Besucher mit Live-Zahlen.

Mehr als 200 Mitarbeiter hat Wooga inzwischen, im Schnitt kommen zwei pro Woche hinzu. Als eines der Vorzeige- unternehmen der Berliner Szene hat Wooga illustre Investoren angezogen, darunter die in London ansässige Balderton Capital. »

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