5 Fragen an ... Robert Bauer, Chef der Sick AG „Auf dem Chip-Markt beobachten wir eine deutliche Verlängerung der Lieferzeiten“

Quelle: PR

Robert Bauer ist seit gut 15 Jahren Chef der Sick AG in Waldkirch bei Freiburg. Im Kurzinterview spricht er über die Folgen der Coronakrise, den Chipmangel – und die Übergabe an seinen Nachfolger. 

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WirtschaftsWoche: Herr Bauer, die Sick AG setzte 2020 rund 1,7 Milliarden Euro um und ist etwas besser durch die Coronakrise gekommen als die Branche. Was war Ihr Rezept?
Robert Bauer: Wir haben vor allem von unserem großen Produktportfolio, der breiten Branchenaufstellung und unserer globalen Präsenz profitiert, um Schwankungen in einzelnen Segmenten oder Märkten auszugleichen. Zudem ist die Logistikautomation in der Krise stark gewachsen. Aber es war vor allem die hohe Flexibilität und Motivation unserer 10.000 Beschäftigten, die Sick trotz aller Herausforderungen stabil durch 2020 gebracht hat. 

Ein Sensorenhersteller wie Sick braucht Chips. aber die sind knapp. Wie hart trifft Sick der Mangel?
Derzeit beobachten wir auf dem Beschaffungsmarkt für Elektronik eine deutliche Verlängerung der Lieferzeiten. Bislang hat unser Bestandsmanagement die Versorgung gut gesichert, aber es zeichnet sich eine allgemeine Knappheit ab. Eine Task-Force aus Einkäufern, Disponenten und Entwicklern ist in engem Austausch mit Halbleiterlieferanten weltweit, um die Sensorproduktion trotz Materialengpass weiterhin stabil zu halten.

Sick ist bekannt für seine Innovationskultur. Auf welches Projekt sind Sie besonders stolz?
Die mit Sensoren gewonnenen Daten haben enorm an Bedeutung gewonnen. Diese intelligent nutzen und auswerten zu können, ist eine Stärke von Sick. Die Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz finden schon heute sehr sinnvollen Einsatz in zahlreichen Sick-Produkten. So können wir dank des Einsatzes von KI in Sick-Sensorlösungen die Paketzustellung deutlich verbessern.

Was ist Ihre derzeit größte Herausforderung?
Eine erhöhte Nachfrage nach Automatisierungslösungen sowie Nachholeffekte aus dem Corona-Jahr 2020 treffen auf eine angespannte Materialsituation und Engpässe in den weltweiten Frachtkapazitäten. Auch die hohe Dynamik der technologischen Entwicklung ist durchaus eine Herausforderung, der Sick mit konstanten Investitionen in Forschung und Entwicklung von zwölf Prozent des Umsatzes begegnet.

Sie werden Ende September nach 20 Jahren den Chefposten abgeben. Wie fällt Ihre Bilanz aus?
Sick hat sich seit Firmengründung 1946 vom Pionier der Opto-Elektronik zum Automatisierungsspezialisten entwickelt und begleitet seine Kunden nun auf ihrem Weg in die Digitalisierung. Wir haben mit unserem Claim „Sensorintelligenz“ schon seit 2004 diesen Weg vorgedacht, der nun mit künstlicher Intelligenz einen weiteren Boost bekommen hat. Sick wird auch in Zukunft Grenzen überwinden. Dr. Mats Gökstorp wird als Vorsitzender gemeinsam mit dem Vorstandsteam und allen Sick-Beschäftigten weltweit die Möglichkeiten der Sensorintelligenz noch weiter vorantreiben.

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