
Der Widerstand gegen die Personalpolitik des Drogeriekonzerns Schlecker wächst. Schlecker schiebt derzeit Tausende Mitarbeiter in das Zeitarbeitsunternehmen Meniar ab und beschäftigt sie dort zu niedrigeren Löhnen. Dagegen will die Gewerkschaft Verdi in den kommenden Monaten bundesweit protestieren. Zudem landete der Fall Meniar im Bundestag.
Sabine Zimmermann von der Linkspartei befragte unter Berufung auf Recherchen der WirtschaftsWoche das Arbeitsministerium zu den Schlecker-Praktiken. Meniar ist formal selbstständig, Experten gehen aber von einer Strohmannkonstruktion aus. Schlecker weist diesen Vorwurf ebenso zurück wie den des Lohndumpings.
Auch der Arbeitgeberverband Mittelständischer Personaldienstleister (AMP) distanziert sich jetzt von seinem Mitglied Meniar. „Wir lehnen die Umgehung von bestehenden Tarifverträgen unter dem Deckmantel der Zeitarbeit ab“, sagt AMP-Präsident Peter Mumme.
Ob Meniar dem AMP den Gefallen tut, auszutreten, ist fraglich. Mumme hätte offenbar nichts dagegen: „Eine Verbandsmitgliedschaft ist weder Voraussetzung für die Anwendung der Zeitarbeitstarifverträge noch für das von Schlecker genutzte Organisationsmodell.“