Bitvavo: Wie schlägt sich die Börse gegen Bitpanda?

Frank Baecke
2. Oktober 2025 – 13:35 Uhr aktualisiert
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Stapel goldener Bitcoin-Münzen vor einem digitalen Kurschart mit fallenden und steigenden Linien – Symbolbild für den Krypto-Handel bei Bitvavo AB
Stapel goldener Bitcoin-Münzen vor einem digitalen Kurschart mit fallenden und steigenden Linien – Symbolbild für den Krypto-Handel bei Bitvavo AB
Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Krypto Börse Bitvavo punktet mit sehr niedrigen Handelsgebühren und einer großen Auswahl von mehr als 400 Kryptowährungen.
  • Die Plattform steht unter niederländischer Finanzaufsicht und konzentriert sich ausschließlich auf Krypto-Assets.
  • Als Alternative lockt Bitpanda mit deutscher BaFin-Lizenz, auch sehr niedrigen Gebühren bei Bitpanda Fusion und zusätzlichen Anlageklassen.

Wer auf Plattformen tradet, kennt das Problem: Viele Börsen kassieren kräftig mit. Nicht so die niederländische Krypto-Plattform Bitvavo. Das 2018 in Amsterdam gegründete Unternehmen hat sich einen Namen gemacht, indem es radikal günstige Konditionen anbietet.

Maximal 0,25 Prozent kostet eine Transaktion. Bei hohen Handelsvolumina sinkt die Gebühr sogar auf bis zu 0,01 Prozent.

Doch günstig allein reicht nicht. Bitvavo muss sich gegen etablierte Konkurrenten behaupten, allen voran das österreichische Unternehmen Bitpanda. Beide Anbieter kämpfen um dieselbe Zielgruppe: europäische Anleger, die unkompliziert in digitale Währungen investieren wollen. 

Bitvavo: Der schnelle Weg in den Kryptomarkt

Die niederländische Kryptobörse verfolgt einen klaren Kurs: Konzentration aufs Wesentliche. Anleger können ausschließlich Kryptowährungen handeln. Es stehen mehr als 400 verschiedene Coins und Token zur Wahl, von Bitcoin und Ethereum bis hin zu exotischen Altcoins. Letzteres macht die Plattform auch für experimentierfreudige Anleger interessant, die über Bitcoin und Ethereum hinaus investieren möchten.

Das Staking-Angebot rundet das Portfolio ab. Nutzer können ihre Coins dem jeweiligen Netzwerk zur Verfügung stellen und kassieren dafür regelmäßig Erträge. Je nach Kryptowährung und Netzwerkprotokoll variieren die Renditen erheblich. Ein nettes Zubrot für alle, die ihre Bestände ohnehin längerfristig halten wollen.

Die Bedienung geht selbst Einsteigern leicht von der Hand. Die Benutzeroberfläche ist sowohl auf dem Desktop als auch in der App sehr intuitiv gestaltet. Einsteiger finden sich schnell zurecht, und die wichtigsten Funktionen sind übersichtlich angeordnet. Käufe und Verkäufe lassen sich mit wenigen Klicks ausführen. Fortgeschrittene Nutzer können eine detailliertere Handelsansicht mit erweiterten Chart-Tools nutzen.

So sicher ist Bitvavo

In Sachen Anlegerschutz setzt Bitvavo auf bewährte Branchenpraktiken. Der Großteil der Kryptowerte wird in Cold Wallets, also offline (mehr dazu hier), verwahrt. So sind die Bestände vor Hackerangriffen geschützt. Nur die für den täglichen Handel nötigen Beträge werden in sogenannten Hot Wallets gehalten. 

Für zusätzliche Sicherheit sorgt die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA), die bei jedem Login und jeder Transaktion erforderlich ist. Darüber hinaus bietet Bitvavo eine Kontogarantie, die bis zu 100.000 Euro bei unbefugtem Zugriff und Diebstahl abdeckt. Diese Garantie ist allerdings freiwillig und nicht Teil der EU-Einlagensicherungssysteme.

Außerdem ist Bitvavo seit Juni 2025 durch die niederländische Finanzaufsicht AFM nach der europäischen MiCA-Regulierung lizenziert. Das bedeutet, dass die Plattform unter strenger EU-Aufsicht steht und die Verwahrung, der Handel und der Transfer von Krypto-Assets klar geregelt sind. 

Was Kunden richtig gut finden

Die Community ist von den niedrigen Kosten begeistert. Besonders Vieltrader schätzen die transparente Gebührenstruktur ohne versteckte Aufschläge. Die kostenlosen Euro-Transaktionen ersparen unnötige Reibungsverluste.

Zudem kommt das breite Krypto-Angebot gut an. Viele Nutzer loben die Möglichkeit, auch in kleinere Altcoins investieren zu können, um das Portfolio breit zu streuen. Das integrierte Staking-Angebot generiert passives Einkommen und wird als sinnvolle Ergänzung wahrgenommen.

Die Benutzerfreundlichkeit überzeugt Einsteiger wie Profis. Bewertungsportale heben regelmäßig die intuitive Gestaltung hervor. Transaktionen werden meist binnen 24 Stunden abgewickelt, SEPA-Überweisungen funktionieren reibungslos.

Praktisch finden viele Nutzer auch die Sparplan-Funktion. Sie können damit regelmäßige Investitionen automatisiert ausführen lassen und vom Cost-Average-Effekt profitieren.

Wo es hakt

Nicht alle Kunden sind rundum zufrieden. Manche stört das Fehlen einer deutschen BaFin-Regulierung. Die niederländische Aufsicht ist zwar EU-konform, doch einige Anleger bevorzugen lokale Regulierungsstandards.

Erfahrene Trader vermissen zusätzliche Finanzprodukte. Wer Derivate handeln oder in andere Anlageklassen investieren möchte, muss auf andere Plattformen ausweichen. Das reine Krypto-Angebot von Bitvavo empfinden versierte Anleger als zu eingeschränkt.

Vereinzelt berichten Nutzer von Verzögerungen bei SEPA-Überweisungen oder blockierten Auszahlungen. Die beworbenen Bearbeitungszeiten werden nicht immer eingehalten. Auch Auszahlungslimits von 25.000 Euro pro Tag empfinden manche Nutzer als zu niedrig.

Ein grundsätzlicher Schwachpunkt ist, dass es bei Bitvavo keine gesetzliche Einlagensicherung für Euro-Guthaben gibt. Die freiwillige Kontogarantie des Anbieters ist mit der Einlagensicherung traditioneller Banken nicht vergleichbar.

Gebührenstruktur: Für wen sich Bitvavo lohnt

Bitvavo ist eine attraktive Option für kostenbewusste Anleger. Die Gebühren für den Spot-Handel betragen maximal 0,25 Prozent pro Transaktion und können bei größeren Handelsvolumina auf bis zu 0,01 Prozent sinken. Die Kosten werden über ein Maker-Taker-Modell gestaffelt. Limit-Orders (Maker) sind günstiger als Market-Orders (Taker).

Einzahlungen sind bei Bitvavo kostenlos, wenn sie per SEPA, Bancontact und iDEAL erfolgen. Bei anderen Zahlungsmethoden wie PayPal, Kreditkarte oder Sofortüberweisung fallen Gebühren an: bei Paypal zwei Prozent, bei Kreditkartenzahlungt ein Prozent und bei Sofortüberweisung 2,25 Prozent. Auszahlungen aufs Bankkonto sind dagegen gebührenfrei.

Im Vergleich zu anderen regulierten europäischen Börsen positioniert sich Bitvavo damit im günstigen Bereich und ist deshalb bei Sparfüchsen beliebt . 

Bitvavo oder lieber Bitpanda?

Bitvavo konzentriert sich ausschließlich auf den günstigen Kryptohandel, während andere Plattformen noch weitere Assetklassen anbieten. Hierzu zählt vor allem Bitpanda, ein österreichisches Unternehmen, das sich als eine der größten Investmentplattformen in Europa etabliert hat.

Anders als Bitvavo bietet Bitpanda neben mehr als 650 Kryptowährungen auch Derivate auf Aktien und ETFs sowie Edelmetalle, Rohstoffe und Krypto-Indizes an (mehr dazu hier).

Hinzu kommen Sparpläne sowie eine Visa-Debitkarte, die beim Bezahlen wie eine normale Bankkarte funktioniert, indem sie Kryptowährungen in das benötigte Geld umwandelt. Für deutsche Anleger ist die deutsche BaFin-Lizenz von Bitpanda ein weiterer Pluspunkt.

Direktvergleich: Bitvavo versus Bitpanda

VergleichskriteriumBitvavoBitpanda
Kostenstruktursehr niedrige Gebühren (max. 0,25 % Taker-Fee)

gestaffelte Gebühren je nach Handelsvolumen
Gebühren auf der Standardplattform:
0,99 % für Bitcoin + variabler Spread; Altcoins bis 2,49 %

Günstiger ist Bitpanda Fusion: gestaffelte Maker- und Taker-Gebühren von 0,02 % bis max. 0,25 % nach Handelsvolumen + Spread
Produktauswahlausschließlich Kryptowährungen 

mehr als 400 Coins und Token 

Fokus auf reinen Krypto-Handel
breitere Produktpalette

mehr als 650 Kryptowährungen, Aktien, ETFs und Edelmetalle

ermöglicht Diversifizierung auf einer Plattform
RegulierungRegulierung durch die niederländische Zentralbank (DNB)

Europäische MiCA-Lizenz
Regulierung durch die deutsche BaFin 

Lizenz als Wertpapierfirma
Benutzerfreundlichkeitsehr intuitive, übersichtliche App 

klar strukturiertes Interface für Einsteiger und Profis
benutzerfreundliche Plattform 

All-in-One-Lösung für verschiedene Anlageklassen
Webseitebitvavo.com/deaffiliate linkbitpanda.com/de
Quelle: Webseiten der Anbieter
Stand: Oktober 2025

Plattformauswahl nach Anlegertyp

Welche Plattform besser geeignet ist, hängt von den individuellen Bedürfnissen ab. Bitvavo ist eine gute Wahl für kostenbewusste Anleger und Vieltrader, die sich auf den reinen Handel mit Kryptowährungen konzentrieren möchten und keine weiteren Anlageklassen benötigen.

Bitpanda ist hingegen eine Option für Anleger, die eine All-in-One-Lösung mit einer breiten Produktauswahl und einer deutschen Lizenz suchen. Die deutsche Regulierung schafft Vertrauen und die große Auswahl an Anlageklassen ermöglicht eine Diversifizierung des Portfolios auf einer einzigen Plattform. Auch für Einsteiger, die auf deutschsprachige Lernmaterialien Wert legen, ist Bitpanda die bessere Wahl. Außerdem sind die Preise auf Bitpanda Fusion auch vergleichsweise niedrig (Testbericht hier).


Häufig gestellte Fragen zu Bitvavo

Kann ich bei Bitvavo über Sparpläne in Kryptos investieren?

Ja, bei Bitvavo können Anleger mithilfe von Sparplänen regelmäßig in Kryptowährungen investieren. Durch die automatisierten Käufe lässt sich der Cost-Average-Effekt nutzen, bei dem man über einen längeren Zeitraum zu unterschiedlichen Preisen einkauft und so einen günstigen Durchschnittspreis pro Anteil erzielt. Diese Strategie glättet Marktschwankungen und senkt das Risiko, einen ungünstigen Einstiegszeitpunkt für eine große Einmalanlage zu wählen. 

Wie funktioniert das Staking bei Bitvavo?

Bitvavo bietet seinen Nutzern die Möglichkeit, Kryptowährungen zu staken. Dabei stellen Sie Ihre Coins dem Netzwerk zur Verfügung, um Transaktionen zu validieren. Im Gegenzug erhalten Anleger eine Rendite, die von der jeweiligen Kryptowährung und den Netzwerkprotokollen abhängt. Das Staking ist eine Möglichkeit, passives Einkommen mit den digitalen Vermögenswerten zu generieren.

Warum kosten Krypto-Auszahlungen Geld, obwohl Euro-Auszahlungen kostenlos sind?

Hier gilt es zu unterscheiden: Auszahlungen von Euro aufs Bankkonto sind bei Bitvavo komplett gebührenfrei. Doch bei Krypto-Auszahlungen an externe Wallets fallen Blockchain-Gebühren an, die je nach Netzwerkauslastung schwanken. Bei hohem Transaktionsaufkommen steigen die Kosten, da mehr Nutzer um Platz in den Blöcken konkurrieren. Bitvavo passt die Gebühren dynamisch an, um zügige Abwicklung zu gewährleisten. Die Blockchain-Gebühren gehen direkt an die Miner oder Validatoren des Netzwerks, nicht an Bitvavo.


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