Das Wichtigste in Kürze
- Gleich vier große Krypto-Handelsplattformen sind seit 2022 zusammengebrochen: FTX, Bitfront, Genesis und BlockFi meldeten Insolvenz an.
- Turbulenzen lassen Anleger vorsichtiger werden.
- Bitpanda, Trade Republic, eToro, Kraken, Bison, Scalable Capital oder auch Coinbase undhelfen beim sicheren Kauf von Krypto-Währungen.
Die Krypto-Welt bebt immer wieder: Mehrere bedeutende Player mussten in den letzten Jahren Konkurs anmelden. Dazu gehörten die Handelsplattformen FTX, Bitfront, Genesis sowie BlockFi. Wie es nun um die größte Krypto Börse Binance steht und was passiert, wenn meine bevorzugte Börse zahlungsunfähig ist, erläutert dieser Artikel. Auch Alternativen für den Kauf von Krypto-Währungen werden vorgestellt.
Turbulenzen in der Krypto-Branche
Was geschieht, wenn mehrere führende Akteure der Krypto-Welt in die Insolvenz gehen, zeigte sich seit November 2022. In jenem Monat brach die Handelsplattform FTX zusammen, nachdem sie Kundengelder veruntreut hatte.
Ende November kündigte dann mit Bitfront eine weitere einflussreiche Krypto Börse ihre Einstellung an. Zur selben Zeit machte BlockFi publik, ebenfalls insolvent zu sein. Und auch Genesis geriet in Schwierigkeiten – ein Domino-Effekt hatte eingesetzt und die Pleitewelle rollte.

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Wie ist es um die größte Krypto Börse Binance bestellt?
Auch Binance hatte und hat seit seiner Gründung im Jahr 2017 immer wieder mit Problemen zu kämpfen. Aktuell steht die größte Krypto Börse auf wackeligen Füßen. In den USA steht sie bereits seit 2020 im Fokus von Ermittlungen. Erst Ende März 2023 hat die US-amerikanische Finanzaufsichtsbehörde für Future und Optionsmärkte (CTFC) eine Klage gegen Binance eingereicht. In dieser wird ihr vorgeworfen, gegen Regeln des US-Finanzmarktes verstoßen zu haben. Auch sollen bestimmte Geschäfte und Dienstleistungen ohne erforderliche Zulassungen betrieben worden sein. Mit dieser Klage will die CTFC ein Handelsverbot und die Zahlung von Bußgeldern erreichen.
Binance soll gezielt versucht haben, CTFC-Regulierungen zu umgehen. Geldwäsche und mögliche Steuerdelikte sollen zudem Gegenstand der Ermittlungen des US-Justizministeriums sein.
Die große Frage ist: Wird Binance sich halten können? Auch wenn es für die Handelsplattform derzeit nicht rosig aussieht, muss man festhalten: Es ist die größte Krypto Börse. Sie dürfte über mehr finanzielle Rücklagen verfügen als zum Beispiel FTX. Dennoch sollten Anleger sich vorsehen. Ratsam ist es etwa, seine Coins in eigenen Wallets zu speichern und zu verwalten und nicht allzu viel Kapital mithilfe von Binance zu investieren.
Ende 2023 gab es jedoch auch gute Nachrichten für Binance. Die Krypto Börse einigte sich mit der US-Justiz auf eine Strafzahlung in Höhe von rund 4,3 Milliarden US-Dollar. Binance räumte ein gegen das Geldwäschegesetz verstoßen zu haben. Teil des Deals ist auch der Rücktritt des bisherigen CEOs Changpeng Zhao. Sein Nachfolger Richard Teng versprach, zukünftig verstärkt mit den Aufsichtsbehörden zusammenarbeiten zu wollen.
Obwohl die Summe nicht unerheblich ist, könnte der Deal für einen Neubeginn sorgen, in dem Binance zukünftig seinen Verpflichtungen nachkommt und so dauerhaft am US-amerikanischen Markt operieren darf.
Meine Krypto-Plattform ist pleite – und jetzt?
Sollte es dennoch dazu kommen, dass die Krypto Börse, an der man aktuell handelt, zahlungsunfähig ist, könnten folgende Szenarien Realität werden:
- Möglicherweise können Anleger ihre Kryptowährungen nicht mehr abheben. In diesem Fall besteht die Gefahr, dass sie diese Gelder verlieren.
- Es kann zu Verzögerungen bei Abhebungen kommen.
- Kundenbetreuung und technische Unterstützung werden vermutlich nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr verfügbar sein.
- Und auch auf die gesamte Branche kann die Insolvenz einer einzelnen Handelsplattform sich auswirken: Die Kurse könnten allgemein sinken und das Vertrauen der Anleger könnte schwinden.
Investoren minimieren ihr Risiko, wenn sie sich für eine zuverlässige Börse entscheiden, ihre Kryptowährungen in einem Hardware-Wallet sicher aufbewahren, größere Summen langfristig schützen und sich über die Einlagensicherung informieren.
Allen Turbulenzen zum Trotz gibt es auch gute Nachrichten für Anleger: Der Bitcoin befindet sich nach einer Talfahrt aktuell wieder im Aufwärtstrend.
Alternativen für den sicheren Kauf von Krypto-Währungen
Wir stellen hier sechs Anbieter vor, die als sicher gelten, wenn es um den Kauf von Krypto-Währungen, Krypto-ETPs oder Krypto-CFDs geht.
Bitpanda: Der österreichische Neobroker Bitpanda gilt als Krypto-Primus im europäischen Raum. Mit über 600 handelbaren Cyberdevisen läuft er anderen Anbietern locker den Rang ab.
Die Handelsgebühren sind mit pauschal 0,99 Prozent (Bitcoin) transparent und liegen im marktüblichen Durchschnitt. Hinzu kommt ein Spread. Neben einzelnen Kryptowerten bietet Bitpanda auch sogenannte Krypto-Indizes, mit denen sich mittels einer Investition in mehrere vielversprechende Digitalmünzen investieren lässt. Für erfahrene Trader bietet das neue Bitpanda Fusion erweiterte Funktionen und tiefere Marktanalysen sowie Trading-Gebühren ab 0,02 Prozent.
Durch die vorbildliche Regulierung in Deutschland müssen Kunden keine Angst haben, dass es zukünftig zu unerwarteten Einschränkungen kommt.
Trade Republic: Trade Republic, ein Berliner Neobroker, hat sich schnell zu einem führenden Online Broker in Deutschland entwickelt. 2021 erweiterte das Unternehmen sein Angebot um Kryptowährungen. Heute bietet Trade Republic den Handel mit über 50 Kryptowährungen an, darunter bekannte Namen wie Bitcoin und Ethereum. Allerdings können die erworbenen Kryptowährungen nicht ausgezahlt werden; für die Verwahrung ist der Partner BitGo Europe GmbH zuständig.
Für Transaktionen erhebt Trade Republic eine Fremdkostenpauschale von einem Euro plus einen variablen Spread, der je nach Handelsvolumen zwischen 1 und 2 Prozent liegt.
eToro präsentiert sich als vielseitige Social Trading-Plattform, die neben dem Handel mit über 130 Kryptowährungen auch zahlreiche weitere Anlageklassen wie Aktien und Rohstoffe abdeckt. Die Plattform unterstützt verschiedene Zahlungsmethoden, darunter Kreditkarte, SEPA-Überweisung und PayPal.
Die Sicherheit der Nutzer steht dabei im Fokus: Zwei-Faktor-Authentifizierung, SSL-Verschlüsselung und eine Einlagensicherung von bis zu 100.000 Euro für Geldguthaben bei Partnerbanken sorgen für einen geschützten Handel.
Ein besonderes Merkmal von eToro ist die Möglichkeit, Anlagestrategien erfolgreicher Trader zu kopieren. Für den Handel mit Kryptowährungen berechnet eToro eine pauschale Gebühr von einem Prozent sowie einen variablen Marktspread. Das Angebot richtet sich sowohl an erfahrene Investoren als auch an solche, die von der Community lernen und profitieren möchten.

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Finanzen.net Zero: Bei Finanzen.net Zero gelten die marktüblichen Spreadkosten von einem maximalen Aufschlag von 1 Prozent beim Kauf und Verkauf.
Weitere Gebühren für den Handel, die Verwahrung und das Wallet entstehen nicht. Allerdings fällt für Trades von unter 500 Euro ein Mindermengenzuschlag von 1 Euro an. Es können echte Kryptowerte gehandelt werden – und zwar ohne Orderprovision, aber gegen einen Spread von maximal 1,00 Prozent.
Leider ist der Transfer auf ein privates Wallet nicht möglich. Trotzdem punktet der Broker durch ein hohes Maß an Sicherheit: Die gekauften Kryptowährungen werden von Tangany verwahrt. Dabei handelt es sich um ein deutsches Unternehmen, das wiederum von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) beaufsichtigt wird.
Kraken gehört zu den ältesten und angesehensten Krypto-Börsen weltweit und bietet seinen Nutzerinnen und Nutzern Zugang zu mehr als 300 Kryptowährungen. Die Plattform richtet sich gleichermaßen an Einsteiger wie an erfahrene Trader und ermöglicht neben dem klassischen Kryptohandel auch Margin-Trading und Derivate. Die Registrierung erfolgt unkompliziert online, inklusive Verifizierung per Video- oder Post-Ident, und bietet zwei Handelsoberflächen: eine einfache Version für Einsteiger und eine professionelle Plattform mit erweiterten Funktionen.
Sicherheit steht bei Kraken mittlerweile ganz oben auf der Agenda: Neben Zwei-Faktor-Authentifizierung und PGP-Verschlüsselung lagert die Börse den Großteil der digitalen Vermögenswerte in sogenannten Cold Wallets. Die deutsche Finanzaufsicht BaFin hat Kraken eine MiFID-Lizenz erteilt, die den Handel mit Krypto-Derivaten in der gesamten EU erlaubt. Ein umfangreicher FAQ-Bereich und ein Live-Chat runden das Nutzererlebnis ab, auch wenn die Plattform ausschließlich auf Englisch verfügbar ist.
Bison: Einsteigerfreundliche Krypto-App der Börse Stuttgart
Bison ist die Krypto-Handelsplattform der Börse Stuttgart und richtet sich vor allem an Nutzer, die einfach und sicher in Kryptowährungen investieren möchten. Die App bietet eine übersichtliche Auswahl von 26 Kryptowährungen, darunter bekannte Namen wie Bitcoin, Ethereum und Ripple. Die Bedienung ist bewusst einfach gehalten, sodass auch Einsteiger ohne Vorkenntnisse schnell zurechtkommen.
Die Gebührenstruktur bei Bison ist transparent: Für den Handel fällt ein Spread von 1,25 Prozent an, während Ein- und Auszahlungen per SEPA kostenfrei sind.
Zusätzlich können Nutzerinnen und Nutzer Aktien, ETFs und ETCs handeln, wobei eine Orderprovision von 1,99 Euro pro Trade berechnet wird. Die Verwahrung der Krypto-Assets übernimmt bei Bison die Tochtergesellschaft Euwax, das Euro-Guthaben liegt bei der Solarisbank und ist durch die deutsche Einlagensicherung bis 100.000 Euro geschützt.
Bison
- Nützliche Funktionen wie Preis-Alarm
- Über 25 Kryptowährungen
- Registrierung per App oder online
Scalable Capital: Bei Scalable Capital fallen keine Depotgebühren an. Krypto-Einsteiger, die gern bei einem deutschen Anbieter starten möchten, sind hier gut aufgehoben. Sie handeln allerdings nicht mit echten Kryptowährungen, sondern mit Crypto-ETPs.
Diese werden an regulierten Börsen gehandelt und bei regulierten Krypto-Verwahrern physisch hinterlegt. Kunden besitzen diese Währungen also nicht, sondern spekulieren nur über ihren Marktpreis. Einige der Krypto-Verwahrer bieten die Möglichkeit eines Transfers der hinterlegten Kryptowährungen auf ein privates Wallet an. Dieser Vorgang kann mitunter jedoch kompliziert sein; er muss eventuell sogar umfangreich dokumentiert werden. Außerdem können Gebühren anfallen.
Die Scalable Capital-Kostenpolitik ist dafür transparent gestaltet. Im Prime+ Abo zahlen Anleger monatlich 4,99 Euro. Für sie kommt ein Spread-Aufschlag von 0,69 Prozent ins Spiel, während es im Free Abo 0,99 Prozent sind (plus 0,99 Euro pro Trade).
Coinbase: Die Krypto Börse Coinbase arbeitet vorbildlich mit den verantwortlichen Regulierungsbehörden zusammen. Sie war der erste Handelsplatz für Kryptowährungen überhaupt, der eine offizielle Lizenz durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) erhalten hat.
Coinbase zeichnet sich zudem durch ein großes Angebot im Bereich der Kryptowährungen aus, das mehr als 260 verschiedene digitale Münzen, einen NFT-Marktplatz sowie Programme zum Verdienen von Kryptowährungen und Bitcoin-Sparpläne umfasst. Die Plattform kann intuitiv bedient werden, was sie besonders für Einsteiger attraktiv macht. Allerdings sind die Handelsgebühren bei Coinbase im Vergleich zu anderen Anbietern im Kryptosektor relativ hoch, mit Kosten, die je nach Transaktionsvolumen bei rund 2 Prozent liegen.
Häufig gestellte Fragen zu Krypto Börsen
Aktuell hat die Handelsplattform mit großen Problemen, Klagen und Ermittlungen zu kämpfen. Zwar dürfte Binance Rücklagen gebildet haben, im Zweifel ist es für Anleger jedoch ratsam, Coins in externen Wallets zu parken. Ein ähnlich umfangreiches Handelsangebot verschiedener Kryptowährungen bietet der österreichische Broker Bitpanda. Der Vorteil dabei ist, dass Bitpanda in Deutschland durch die BaFin reguliert ist.
Ja. Dazu gehören zum Beispiel Bitpanda, Trade Republic, eToro, Finanzen.net Zero, Kraken, Bison, Coinbase oder Scalable Capital.