Das Wichtigste in Kürze
- Die deutschen Neo-Broker Trade Republic, Finanzen.net Zero, Scalable Capital, Bison oder auch Justtrade ermöglichen ihren Kunden die Investition in Kryptowährungen.
- Das Angebot fällt dünner aus, als es bei klassischen Krypto Börsen der Fall ist.
- Eine Auszahlung der Digitalmünzen ist in den meisten Fällen (außer Bison) nicht vorgesehen. Neo-Broker eignen sich deshalb nur für solche Anleger, die Kryptowährungen lediglich als Kapitalanlage betrachten.
- Wer sich Coins auszahlen lassen möchte, schaut sich Bitpanda oder eToro und Kraken an.
Neo-Broker haben den Wertpapierhandel in Deutschland revolutioniert. Das Konzept, einfach und günstig in Aktien und ETFs zu investieren, spricht vor allem junge Anleger an. Jetzt haben die Neo-Broker noch einen weiteren Markt im Auge: die Handelsplätze für Kryptowährungen.
Egal ob Trade Republic, Scalable Capital, Finanzen.net Zero, Bison oder Justtrade oder – sie alle haben mittlerweile die beliebten Cyberdevisen im Sortiment (Scalable Capital bietet jedoch zum Beispiel nur Krypto-ETPs).
Doch lohnt es sich, bei einem Neo-Broker Kryptowährungen zu kaufen? Ein Test vergleicht das Angebot der einzelnen Anbieter und zeigt, worin die Unterschiede zu klassischen Krypto Börsen liegen.
Eine unausweichliche Entwicklung
Mit dem Hype um die begehrten Digitalmünzen, wuchs auch die Nachfrage unter den bestehenden Kunden der Neo-Broker. Um das finanzielle Potential des neuen Geschäftsfeldes auszuschöpfen und keine Nutzer an die Konkurrenz zu verlieren, war die Integration von digitalen Assets die einzig logische Konsequenz.
Vor allem Justtrade hat frühzeitig die Chancen erkannt, die mit dem Ausbau des Angebots einhergehen. Bereits im Oktober 2020 ermöglichte der Online Broker den Handel mit einigen wenigen Kryptowährungen. Alsbald folgte auch die Konkurrenz namens Scalable Capital, Trade Republic und Finanzen.net Zero.
Beschränkte Auswahl an Kryptowährungen
Im Unterschied zu typischen Krypto Börsen wie Kraken, Binance, Coinbase oder Crypto.com ist die Anzahl der handelbaren Kryptowährungen bei Neo-Brokern meist deutlich geringer. Allerdings tut sich hier der Broker Bitpanda aus Österreich hervor: Er bietet mehr als 650 echte Coins.
Während die größte aller Krypto Börsen, Binance, mehrere Hundert Digitalwährungen zum Kauf anbietet, sind es bei Trade Republic mehr als 50 und bei Scalable Capital nur knapp 20 (ETPs). eToro bietet rund 130 Kryptowährungen, Finanzen.net Zero über 55, Bison etwa 25.
Keine Möglichkeit der Auszahlung
Ein weiterer fundamentaler Unterschied der beiden Konzepte besteht darin, dass Anleger bei den deutschen Neo-Brokern keinen Zugriff auf ihre Kryptowährungen haben. Das bedeutet, dass sie diese zwar jederzeit kaufen und verkaufen können, es ist ihnen jedoch nicht möglich, Bitcoin und Co. auf ein eigenes Wallet zu übertragen.
Für diejenigen, die Bitcoin sowieso nur als Kapitalanlage sehen, hat das wenig Auswirkungen. Sie können lediglich nicht selbst für die Sicherheit ihres Vermögens sorgen, das übernehmen spezielle Verwahrstellen, die mit den Neo-Brokern kooperieren. 
Dort lagern die Kryptowährungen der Anleger offline auf sogenannten Cold Wallets. Hacker stellen demnach keine Bedrohung dar. Außerdem sind solche Verwahrstellen für gewöhnlich lizenziert und reguliert, weswegen betrügerische Unternehmungen ebenfalls ausgeschlossen sind.
Der Nachteil besteht also eher darin, dass Anleger nicht aktiv in der Krypto-Szene mitmischen können. Sie können mit ihren Coins nicht Teil des Netzwerkes werden oder diese als Zahlungsmittel verwenden. Wem das wichtig ist, der sollte sich bei einer klassischen Krypto Börse umschauen oder alternative Handelsplätze wie Bitpanda oder bitcoin.de nutzen.
Kryptowährungen handeln wie Wertpapiere
Noch eine Besonderheit liefert Scalable Capital. Im Gegensatz zu den anderen deutschen Neo-Brokern investieren Anleger nicht direkt in die Cyberdevisen, sondern erwerben sogenannte ETPs. Diese werden wie Wertpapiere gehandelt, haben jedoch eine derivative Struktur. Das bedeutet, dass ihnen ein Vermögenswert zugrunde liegt, der die Wertentwicklung nachbildet.
Anleger können mittels ETPs auf fallende Kurse setzen und Sparpläne einrichten. Dafür sind sie an die Börsenöffnungszeiten gebunden, was gerade im stark fluktuierenden Krypto-Markt ein Nachteil sein kann. Daytrading ist demnach nicht zu empfehlen.
Das Gute ist, dass hinter einigen der angebotenen ETPs tatsächlich echte Digitalmünzen hinterlegt sind. In manchen Fällen lassen sich diese sogar auszahlen und sind versichert. Scalable Capital ermöglicht seinen Kunden so in Kryptowährungen wie Cardano zu investieren. Übrigens bieten Justtrade und Finanzen.net Zero neben echten Kryptowährungen auch einige Krypto-ETPs zum Kauf an.
Kryptowährungen bei eToro
eToro eröffnete bis vor kurzem ausschließlich einen Weg in die Welt der Kryptowährungen über Differenzkontrakte, auch bekannt als CFDs. Diese Handelsform ermöglicht es Anlegern, auf die Preisbewegungen zu setzen, ohne die Coins direkt zu besitzen. Dabei gilt es, die Kurse im Auge zu behalten und auf Marktveränderungen zu reagieren, was eine dynamische Anlageerfahrung verspricht.
Mittlerweile können bei eToro aber auch wieder über 130 echte Coins gehandelt werden.
Um mit eToro zu agieren, erfolgt zunächst eine Registrierung und Verifizierung des Kontos. Dieses Vorgehen ist entscheidend, um die vollen Handelsfunktionen nutzen zu können. Interessant ist die Möglichkeit, Geld über PayPal auf das Handelskonto einzuzahlen, was nicht bei jeder Krypto-Plattform vorhanden ist.
Für den Handel von Kryptos müssen Anleger bei eToro eine Gebühr von 1 Prozent zahlen, ergänzt durch einen variablen Spread.
 
                eToro – Kryptos
- Über 130
 Kryptowährungen –
 u. a. Bitcoin, Dogecoin,
 Shiba Inu
- 0 % Provision auf ETF-Investments
- Bis zu 4,05 % Zinsen p. a. aufs freie Guthaben
Kryptohandel bei Bison: Einfachheit trifft Sicherheit
Bison setzt auf eine klare und benutzerfreundliche Handelsplattform, die besonders Einsteiger anspricht. Mit einer überschaubaren Auswahl von 26 Kryptowährungen bietet die App genau das, was für den Einstieg in die digitale Währungswelt nötig ist – ohne unnötigen Schnickschnack.
Die Bison-Gebührenstruktur ist transparent und unkompliziert: Ein fester Spread von 1,25 Prozent sorgt für klare Kosten, ohne versteckte Überraschungen. Die Verwahrung der digitalen Assets erfolgt unter deutscher Aufsicht, was ein zusätzliches Sicherheitsgefühl vermittelt. So ermöglicht Bison einen unkomplizierten und sicheren Zugang zum Krypto-Markt, der gerade für Neulinge ideal ist.
Bison
- Nützliche Funktionen wie Preis-Alarm
- Über 25 Kryptowährungen
- Registrierung per App oder online
Unterschiede in der Versteuerung
Auch sonst bietet eine Investition in Krypto-ETPs gewisse Vorteile. Beispielsweise werden die erzielten Gewinne daraus mit der Kapitalertragsteuer verrechnet. Dort liegt der Freibetrag etwas höher und der Broker kümmert sich automatisch um die Abrechnung.
Bei einer klassischen Investition in Kryptowährungen wird die Einkommensteuer herangezogen, die liegt bei bis zu 45 Prozent. Ausgenommen sind Cyberdevisen, die sich länger als ein Jahr im Besitz des Anlegers befinden, die sind nämlich ganz steuerfrei.
Das Angebot der Neo-Broker im Detail
| Bitpanda | Trade Republic | eToro | |
|---|---|---|---|
| Kryptowährungen | > 650 | > 50 | > 130 | 
| Kryptowährungen auszahlbar | Ja | Nein | Ja (über Tangany) | 
| Verwahrstelle | Eigene Cold Wallets | BitGo Europe GmbH | Tangany | 
| Gebühren | 0,99 % plus Spread Bitpanda Fusion (bei einem Handelsvolumen von bis zu 100.000 € in den letzten 30 Tagen): 0,25 % plus Spread | 1 € + Spread | 1,00 % + variabler Spread | 
| Webseite | bitpanda.de | traderepublic.com | etoro.com* | 
(Stand Juli 2025 / eigene Recherche)
| Finanzen.net Zero | Bison | Scalable Capital | Justtrade | |
|---|---|---|---|---|
| Kryptowährungen | > 55 | > 25 | < 20 (ETPs) | 30 | 
| Kryptowährungen auszahlbar | Nein / Ausgewählte ETPs | Ja | Ausgewählte ETPs | Nein / Ausgewählte ETPs | 
| Verwahrstelle | Verwahrstelle Tangany | Boerse Stuttgart Digital Custody GmbH | Abhängig vom Anbieter der ETPs | Privatbank Von der Heydt in München | 
| Gebühren | Maximal 1 % Spread | 1,25 % Spread | 0,99 % im Free Abo 0,69 % im Prime+ Abo + 0,99 € pro Trade im Free Abo | Minimumspread 0,3 % | 
| Webseite | finanzen.net/zero | bisonapp.com | scalable.capital | justtrade.com | 
Neben der Art und Weise wie Anleger über Neo-Broker in Kryptowährungen investieren, gibt es zwischen den Anbietern noch weitere Unterschiede.
Einer der wichtigsten ist die Anzahl der angebotenen Kryptowährungen. Zwar können Kunden von Justtrade, Finanzen.net Zero, Trade Republic und Scalable Capital überall Bitcoin und Ethereum erwerben, wer aber Altcoins, also zum Bitcoin alternative Digitalmünzen, bevorzugt, findet nur bei Trade Republic eine wirklich diversifizierte Auswahl. Die größte Auswahl steht Kunden allerdings bei Bitpanda zur Verfügung.
Doch auch bei Justtrade und Finanzen.net Zero können Anleger fündig werden. Neben den Klassikern gibt es auch Kryptowährungen aus dem Bereich der dezentralen Finanzwirtschaft, nämlich Uniswap oder solche die ihren Fokus auf Interoperabilität setzen wie Chainlink oder Polkadot. Sogar der durch Elon Musk populär gewordene Dogecoin, hat es in das Sortiment von den deutschen Anbietern geschafft.
Hinweis: Tatsächlich haben die Anbieter über die Jahre ihr Sortiment an Kryptowährungen ständig ausgebaut. Auch wenn jetzt noch nicht der gesuchte Coin beim bevorzugten Broker zu haben ist, kommt er vielleicht mit der Zeit dazu.
Die Methodik hinter der Anbieterauswahl
Dieser Artikel resultiert aus einer sorgfältigen Auswahl überregionaler Anbieter, die auf Grundlage häufig gesuchter Begriffe und bekannter Anbieter intensiv recherchiert wurden. Das Hauptanliegen besteht darin, Leserinnen und Lesern ein vielfältiges Bild dessen zu vermitteln, welche Anbieter im Moment von Interesse sein könnten und welche etablierten sowie neuen Optionen in Betracht gezogen werden sollten.
Angesichts der großen Auswahl an Anbietern und Produkten bietet dieser Artikel keine vollständige Marktübersicht, da es unmöglich ist, sämtliche Anbieter einzubeziehen. Ziel ist vielmehr, eine erste Orientierung zu geben und eine fundierte Basis für die Entscheidungsfindung zu schaffen.
Die Gebühren sind nicht immer eindeutig
Eine wichtige Rolle spielen außerdem die Gebühren, die Anleger bezahlen müssen. Je höher die sind, desto geringer fällt am Ende die Rendite aus. Bei Justtrade zahlen Anleger nur den Spread, also die Differenz zwischen An- und Verkaufspreis. Im besten Fall liegt dieser bei 0,3 Prozent. Je nach Marktgegebenheiten und Transaktionsvolumen kann dieser jedoch höher ausfallen.
Trade Republic wirbt mit pauschalen Handelsgebühren von einem Euro. Was dagegen wenig transparent ist, ist der Spread, der beim Kauf von Kryptowährungen anfällt. Dieser ist zwar wie bei Justtrade abhängig vom Markt, liegt jedoch nach eigenen Erfahrungswerten deutlich höher als die 0,3 Prozent. Bei Finanzen.net Zero beträgt der Spread dagegen maximal 1 Prozent. Bei Bison wird ein Spread von 1,25 Prozent berechnet; weitere Entgelte gibt es nicht.
Für die ETPs bei Scalable Capital fallen pauschale Gebühren an, die sich nach dem jeweiligen Abo-Modell richten. Im Free Abo sind es 0,99 Prozent und im kostenpflichtigen Prime+ Abo nur noch 0,69 Prozent. Hinzu kommt im Free Abo zudem eine Gebühr von 0,99 Euro pro Trade.
eToro erhebt eine pauschale Gebühr von 1 Prozent für den Kauf und Verkauf von Kryptowährungen, wobei zusätzlich ein variabler Spread berücksichtigt werden muss.
Zum Vergleich: Die Krypto Börse Binance verlangt 0,1 Prozent Handelsgebühren plus Trade (der hier jedoch oft hoch ausfällt). Coinbase 1,49 Prozent zuzüglich einem Spread von 0,5 Prozent. Bitpanda verlangt 0,99 Prozent plus Spread pro Bitcoin-Transaktion. Bei Kraken ist das Gebührenmodell gestaffelt – was auch für Bitpanda Fusion gilt, wo Investoren noch einmal kräftig sparen können.
Das Kerngeschäft ist ein anderes
Anleger dürfen nicht vergessen, dass der Fokus der Neo-Broker immer noch auf den Wertpapieren liegt. Provisionsfreier Handel von Aktien und ETFs gehört zu den Stärken von Justtrade, Finanzen.net Zero, Trade Republic und Scalable Capital – der Handel mit Kryptowährungen ist es noch nicht ganz, die Broker befinden sich jedoch auf einem guten Weg.
Und so funktioniert’s
Wer keine speziellen Ansprüche an den Handel mit Digitalmünzen hat, der kann innerhalb weniger Schritte über einen Neo-Broker in Kryptowährungen investieren. Die Kontoeröffnung ist mittels Videoident schnell erledigt. Anleger benötigen dafür eine funktionierende Kamera, eine Internetverbindung und ihren Personalausweis.
Ist das Prozedere erfolgreich abgeschlossen, steht die Ersteinzahlung an. Das geht einfach und umsonst mittels Sepa-Überweisung. Nach gut ein bis drei Werktagen können die Kunden mit dem Geld auf dem Konto rechnen. Der eigentliche Kauf gestaltet sich simpel. Einfach die Menge der gewünschten Kryptowährungen spezifizieren und den Kauf als Limit- oder Market-Order abschließen. Die Benutzeroberflächen sind so strukturiert, dass sich auch Anfänger schnell zurecht finden.
Häufig gestellte Fragen zu Neo-Broker
In Deutschland bietet Trade Republic das umfangreichste Angebot mit über 50 Kryptowährungen, dafür ist der Spread vergleichsweise hoch. Wer Wert darauf legt, sich die Digitalmünzen auf ein eigenes Wallet transferieren zu können, kann das etwa beim Österreicher Bitpanda tun.
Die Möglichkeit, die erworbenen Coins auf ein eigenes Wallet zu senden, bietet Scalable Capital. Jedoch ist es auch dort nur bei sehr wenigen der angebotenen ETPs möglich. Bei Bison ist dies allerdings auch bei echten Coins machbar.
Kryptowährungen bergen wesentlich höhere Risiken als klassische Wertpapiere wie Aktien oder ETFs. Das liegt daran, dass die Kurse der einzelnen Kryptowährungen immer wieder starken Schwankungen ausgesetzt sind. Wie auch im Wertpapiermarkt sollte deshalb eine langfristige Anlagestrategie gefahren werden.
Deutsche Neo-Broker bieten nicht die Möglichkeit am NFT-Markt mitzumischen. Wer eines der digitalen Kunstwerke ergattern möchte, muss dafür eine internationale Krypto Börse wie Coinbase oder Kraken aufsuchen. Dafür bieten Neo-Broker manchmal die Option auf Staking, was dem Verleihen von Vermögenswerten gegen einen Zins ähnelt.
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