Microsoft Office 2016: Das müssen Sie über Microsofts neues Office wissen
In vielen Büros ist Microsoft Office nicht mehr wegzudenken. Es gibt einige Funktionen, die die Arbeit mit Word, Excel und Outlook einfacher machen. Wir stellen sie Ihnen vor und zeigen Ihnen, wo Sie die Funktionen finden.
Foto: REUTERSTippfehler automatisch korrigieren lassen (Word)
Wenn Sie sich häufig bei den gleichen Wörtern vertippen, sollten Sie von der Autokorrektur Gebrauch machen. Diese lässt sich so einstellen, dass Buchstabendreher automatisch korrigiert werden.
Klicken sie auf Datei -> Optionen -> Dokumentenprüfung -> Autokorrektur-Optionen. Im nächsten Fenster können Sie unter „Ersetzen“ das gewünschte Wort eintragen und die korrekte Schreibweise im Feld „Durch“ eingeben. Auf dem gleichen Weg können Sie Standardformulierungen abkürzen, so wird zum Beispiel aus „MfG“ automatisch die Langform „Mit freundlichen Grüßen“.
Foto: ScreenshotSpeicherintervall ändern
Vor allem beim Schreiben von langen Texten sollten Sie diese in regelmäßigen Abständen speichern. Die eingebaute Speicherautomatik von Word ist auf einen Zehn-Minuten-Abstand voreingestellt, dieses Intervall können Sie allerdings verkürzen.
In einem geöffneten Dokument auf Datei -> Optionen –> Speichern gehen und dort im Feld „Auto-Wiederherstellen-Informationen speichern“ das entsprechende Wunschintervall eintragen.
Foto: ScreenshotPasswortschutz für Dokumente (Word)
Wollen Sie erstellte Dokumente mit einem Passwort sichern, um diese vor unbefugtem Zugriff zu schützen? Dies ist zum Glück sehr einfach.
Klicken Sie auf Datei -> Dokument schützen und dann auf „Mit Kennwort verschlüsseln“. Dort geben Sie das gewünschte Passwort ein und klicken auf OK. In einem neuen Fenster müssen Sie das Passwort dann erneut eingeben und auf OK klicken. Danach lässt sich das Dokument nur noch mit Passwort öffnen.
Foto: ScreenshotKontakte, Kalender und Aufgaben als Einzelfenster (Outlook)
Outlook kann viel – genau das sorgt leider dafür, dass der Nutzer manchmal die Übersicht verliert. Wenn Sie oft mit Kalendern, Kontakten und E-Mails jonglieren müssen, können Sie sich alle Funktionen in einzelnen Fenstern aufrufen.
Im Navigationsfeld unten links mit der rechten Maustaste die gewünschte Funktion anklicken und im Aufklappmenü den Eintrag "Im neuen Fenster öffnen" auswählen.
Foto: ScreenshotDokumente zusammenfügen (Word)
Wenn Sie aus mehreren Word-Dokumenten ein einziges machen möchten, geht dies direkt über eine Word-Funktion.
Zuerst erstellen Sie ein leeres Dokument. Danach klicken Sie in der Menüleiste auf Einfügen, im Bereich Text auf den Pfeil neben „Objekt“ und auf "Text aus Datei". Im sich öffnenden Fenster können die gewünschten Dateien mit gehaltener Strg-Taste ausgewählt werden. Die Dateien werden dann mittels „Einfügen“ in die Textdatei importiert und können abgespeichert werden.
Foto: ScreenshotSprungrichtung ändern (Excel)
Gibt man in Excel Daten in eine Zelle ein und bestätigt die Eingabe mit Eingabetaste oder Enter, springt der Cursor üblicherweise in die Zelle darunter. Wenn es Ihnen lieber ist, dass die Zelle daneben angewählt wird, geht dies mit einer einfachen Änderung.
Gehen Sie auf Datei -> Optionen ->Erweitert. Im folgenden Fenster können Sie mit Hilfe der Auswahlbox die Richtung angeben, in der Excel eine Zelle weiterspringen soll.
Foto: ScreenshotDatum automatisch anzeigen (Excel)
Wenn Sie beim Ausdrucken einer Tabelle immer das aktuelle Datum in der Kopfzeile sehen wollen, macht dies eine Anpassung der Einstellungen möglich.
Klicken Sie auf Seitenlayout -> Drucktitel, anschließend auf Kopfzeile/Fußzeile, Benutzerdefinierte Kopfzeile und dann auf die Stelle, an die das Datum gesetzt werden soll. Ein Klick auf das Kalendersymbol sorgt dann dafür, dass das Datum automatisch erscheint.
Foto: ScreenshotSpaltenüberschriften auf jeder Seite (Excel)
Vor allem bei langen Tabellen ist es hilfreich, wenn auf jeder Seite die Spaltenüberschriften zu sehen sind. Dies lässt sich einfach bewerkstelligen.
Klicken Sie im Menü auf den Reiter „Seitenlayout“ und anschließend auf Drucktitel. Im neuen Fenster müssen Sie dann ins Feld „Wiederholungszeichen oben“ klicken, die gewünschte Überschriftenzeile der Tabelle auswählen und mit OK bestätigen.
Foto: ScreenshotErweiterte Notizfunktion (Outlook)
Wenn Ihnen die Farbmarkierungen von Outlook nicht ausreichen um E-Mails zu markieren, können Sie die Notizfunktion nutzen.
Dafür einfach die gewünschte E-Mail im Postfach markieren, dann Strg-T drücken. Dies öffnet den Notizmodus. Hier können zusätzliche Informationen wie ein Betreff oder ein Text ergänzt werden. Danach müssen Sie nur noch „Öffentliche Nachricht“ anklicken und die Mail ist inklusive Notizen im Postfach gesichert.
Foto: ScreenshotDas Jahr 2015 markiert für Microsoft einen gewaltigen Umbruch. Seine Umsatzmaschine Windows verschenkt der Konzern aus Redmond künftig - um auf anderem Weg daran zu verdienen. Für direkte Einnahmen muss das zweite Massen-Produkt sorgen: Microsofts Bürosoftware.
Wenn das Programm am 22. September 2015 für Windows-Pcs erscheint (für Apples Macs ist es seit Juli verfügbar, für Nutzer von Volumenlizenzen steht das Paket vom 1. Oktober an zum Download bereit), erwartet die Nutzer trotzdem wenig Neues. Microsoft hat aber an einigen Schrauben gedreht. Was Sie jetzt wissen müssen, und wer das neue Office tatsächlich braucht:
Was kann Office 2016?
Was man mit einer Büro-Software eben können sollte: Texte verfassen, Excel-Tabellen erstellen zum Beispiel. Enthalten sind traditionsgemäß zum Beispiel Word, Excel, PowerPoint, Outlook, Access und OneNote.
Und was ist wirklich neu?
Auf den ersten Blick wenig. Office 2016 setzt auf eine engere Vernetzung der Nutzer in der Cloud und drängt dazu, sein Dokument im Onlinespeicher OneDrive zu speichern.
Mit Office 2016 (hier Word) bringt Microsoft die neuste Auflage seines Bürosoftware-Pakets auf den Markt.
Foto: ScreenshotDie Office-Programme können über verschiedene Plattformen - vom PC bis zum Smartphone - hinweg verwendet werden. Das gleichzeitige Bearbeiten der Dokumente durch mehrere Nutzer ist ebenfalls möglich. Office 2016 erscheint zudem in speziellen, für den Touchscreen optimierten Mobil-Versionen.
Der Vertraulichkeitsschutz für sensible Informationen in Dokumenten (Data Loss Prevention, DLP) ist künftig auch für Word, Excel und PowerPoint verfügbar.
Mit dem Assistenten kehrt eine Funktion zurück, die an die Büroklammer “Clippy” erinnert und die wohl niemand ernsthaft vermisst hat. Wer in das Suchfeld in der Kopfleiste eine Anfrage wie “Tabelle hinzufügen” eingibt, bekommt eine mehr oder weniger hilfreiche Anleitung - oder wird gleich zur Funktion geführt.
Sonst macht das neue Office die Arbeit an einigen Stellen einfacher, ohne große Sprünge zu wagen. Excel hat ein paar neue Analysemethoden drauf. Outlook kann jetzt direkt Dateien aus OneDrive anhängen.
Daneben gibt’s ein bisschen Kosmetik, neue Themes färben Office wahlweise dunkler oder bunter. Der Ribbon-Look bleibt bestehen.
Wirklich groß ist der Schritt gegenüber dem im Januar 2013 erschienen Office 2013 nicht. Und auch die Cloud-Fokussierung ist spätestens seit der Einführung der Abo-Software Office 365 bekannt, die Web-Anwendung und Office-Software verbindet.
Zu den neuen Funktionen gehört das Assistenzsystem. Wer hier Fragen oder Begriffe eingibt, wird im Idealfall direkt zur Funktion geführt.
Foto: Screenshot
Was kostet es?
Als klassisches Paket wird Office 2016 in zwei Varianten angeboten: Home & Student und Home & Business. Erstere wird von Händlern derzeit für rund 130 Euro gelistet, letztere gibt es für etwa 230 Euro. Besitzer eines Office-365-Abonnements können ohne zusätzliche Kosten auf Office 2016 aktualisieren.
Kostenlos kann Office 2016 auf Mobilgeräten genutzt werden, die eine Bildschirmdiagonale von höchstens 10,1 Zoll haben, für größere Tablets braucht es einen Office-365-Account. Outlook aber fehlt zum Beispiel bei den Umsonst-Versionen. Wirklich konsequent ist Microsoft dabei nicht. Zumindest Android und iOS-Nutzer können sich Outlook als eigenständige, kostenfreie App auf ihre Smartphones und Tablets laden.
Die Belegschaft von Microsoft im Jahr 1978 mit den beiden Microsoft-Gründern Bill Gates (erste Reihe, links) und Paul Allen (erste Reihe, rechts). Gegründet wurde die Firma am 4. April 1975 in Albuquerque, New Mexico.
Foto: APIm Jahr 1981 posieren Bill Gates (rechts) und Paul Allen.
Bill Gates hat sich mittlerweile auf eine Beraterrolle im Unternehmen zurückgezogen und ist als Philanthrop tätig. Paul Allen hat ebenfalls Milliarden mit Microsoft gemacht, spendet einen Teil seines Vermögens. Er investiert aber auch etwa in Sport-Mannschaften. Ihm gehören die Seattle Seahawks (American Football) und die Portland Trail Blazers (Basketball).
Foto: dpa/picture-allianceDie Basis für den Firmenerfolg legten Allen und Gates mit dem Betriebssystem MS-DOS, das Computern Leben einhauchte. Die grafiklose Bedienoberfläche war lange ein Weg, um auch das spätere Betriebssystem Windows aus dem Hause Microsoft zu konfigurieren. In Abwandlungen hat die grafiklose Bedienoberfläche bis heute überlebt.
Foto: APDie Packung der ersten Version des Betriebssystems Microsoft Windows. Das damals als Erweiterung zu MS-DOS veröffentlichte Programm kam erstmals 1985 auf den Markt. In den Folgejahren sollte Windows das Fundament für ein Milliardenimperium werden. Es war allerdings nicht das erste Betriebssystem mit grafischer Benutzeroberfläche – IBM und Apple hatten bereits vorher die Idee umgesetzt. (Foto: Szilveszter Farkas)
Foto: Creative CommonsEin undatiertes Foto zeigt den jungen Bill Gates in seinem Arbeitszimmer. Zum Start von Windows 1.0 gab es weltweit lediglich sechs Millionen Personal Computer. Erst rund fünf Jahre später, im Jahr 1990, gelang dem Software-Entwickler aus Redmond ein durchschlagender Erfolg mit Windows 3.0.
Foto: picture-Alliance/dpaBill Gates bei der Präsentation der Version 95 des Betriebssystems im Jahr 1995. Vor allem die dafür entwickelten Büroprogramme wie Word, Excel und Powerpoint helfen Microsoft, den Marktanteil Mitte und Ende der 90er-Jahre auf über 90 Prozent auszubauen.
Foto: dpa1998 präsentiert der mittlerweile verstorbene Apple-Chef Steve Jobs „Microsoft Office Macintosh Edition“. Damals hauchte die Microsoft-Software dem darbenden Konkurrenten Apple Leben ein. Doch mittlerweile stellt Apple den Rivalen aus Seattle in vielen Belangen in den Schatten.
Foto: dpaDer Erfolg Microsofts machte Bill Gates zum Hassobjekt für ungezählte Computer-Techniker, denn an Windows und seinen Ablegern führte lange kein Weg vorbei. Gleichzeitig geriet die Bedienbarkeit immer wieder in die Kritik. Mit der nachlassenden Dominanz in vielen Marktsegment ließ die Wut auf Gates aber nach. Gates war aber auch immer wieder als visionärer Redner gefragt, der langfristige Entwicklungen der IT-Branche gut erkennen und auch vorausahnen kann.
Foto: dpa/picture-allianceDer Erfolg Microsofts brachte sowohl in den USA als auch in Europa immer wieder das Kartellamt auf den Plan. Um die Jahrtausendwende drohte dem Unternehmen gar die Aufspaltung in eine Firma für Betriebssysteme und eine für Büro-Software, die letztlich aber nicht umgesetzt wurde. Einige Produkt-Verknüpfungen wurden allerdings als unzulässig bemängelt. So entbrannte eine Diskussion, ob Microsoft seinen Browser „Internet Explorer“ unzulässig mit Windows verknüpfte. Im Jahr 2009 untersagt die Europäische Kommission das Vorgehen. Später wurde deswegen eine Strafe in Höhe von 561 Millionen Euro wegen Nichterfüllung der Vorgaben verhängt.
Foto: WirtschaftsWocheAb Herbst 2001 steigt Microsoft in den Markt für Spielkonsolen ein. Das Segment entwickelt sich zum Erfolgsbringer trotz heftigen Wettbewerbs mit Sony und Nintendo.
Foto: picture-Alliance/dpaDie Action-Spielreihe „Halo“ ist für Microsoft ein großer Erfolg. Der Produktionsaufwand ist mit dem aufwendiger Kinofilme vergleichbar und auch die Vermarktung ähnelt sich in Teilen. Das Bild zeigt in der Mitte Schauspieler Til Schweiger bei einer Premierenfeier für „Halo 2“ im Jahr 2004.
Foto: dpa/picture-allianceIm Jahr 2006 kündigt Bill Gates (links) seinen Rückzug als Firmenchef an und posiert aus diesem Grund unter anderem mit seinem Nachfolger Steve Ballmer (rechts).
Foto: dpa/picture-allianceDen digitalen Musikspieler Zune brachte Microsoft im Jahr 2006 als Antwort auf den Erfolg von Apples iPod auf den Markt. Das Gerät wurde jedoch nur in den USA und Kanada verkauft, da sich kein großer Erfolg einstellte. Etwa fünf Jahre später wurde die weitere Entwicklung eingestellt. (Foto: Pooi Wang Chan)
Foto: Creative CommonsIn einem wichtigen digitalen Marktsegment ist Microsoft seit Ende der 90er-Jahre in den Schatten gestellt worden. Bei Internet-Suchmaschinen kann der eigene, mittlerweile „Bing“ getaufte Dienst nicht mithalten. Google dominiert den Markt und hat auch bei Handy-Betriebssystemen die Marktführerschaft. Das Bild zeigt ein Datenzentrum des Microsoft-Kartendienstes „Bing Maps“ im Jahr 2010. (Foto: Robert Scoble)
Foto: Creative CommonsDen größten Zukauf in der Firmengeschichte stemmte Microsoft im Jahr 2011. Für 8,5 Milliarden Dollar wechselte der Internettelefonie-Anbieter Skype die Eigentümer.
Foto: WirtschaftsWocheKonzentrierte sich Microsoft lange darauf, auch mobile Endgeräte mit Betriebssystemen auszustatten, kam 2013 der Strategiewechsel. Für 7,2 Milliarden Dollar erwarb der Software-Konzern den finnischen Handy-Konzern Nokia. Der Markenname ist mittlerweile auf Smartphones verschwunden – stattdessen heißt es Microsoft.
Foto: REUTERSEbenfalls in Skandinavien ging Microsoft im Jahr 2014 einkaufen und übernahm den Mojang, Hersteller des Erfolg-Computerspiels „Minecraft“, bei dem die Spieler virtuelle Welten aus Pixelhaufen bauen.
Foto: PRMit der 2015 auf den Markt kommenden Version Windows 10 will Microsoft Fehler der Vergangenheit abstellen und etwa die Bedienbarkeit über verschiedene Endgeräte hinweg reibungslos gestalten.
Foto: picture-Alliance/dpaSatya Nadella heißt der seit Februar 2014 amtierende Konzernchef. Er folgte auf Steve Ballmer und ist somit erst der dritte Vorstandschef des Unternehmens. Seine Herausforderung: Microsoft auch in der digital vernetzten Welt als relevanten Spieler erhalten. Trotz aller Rückschläge in der Firmenstrategie und Niederlagen im Wettstreit mit anderen IT- und Internet-Konzernen, ist Microsoft aber weiter sehr gewinnbringend. Im Jahr 2014 betrug der Nachsteuergewinn 22 Milliarden Dollar (20 Milliarden Euro) bei einem Umsatz von 86,8 Milliarden Dollar. An der Börse ist der Konzern im April 2015 etwa 330 Milliarden Dollar wert.
Foto: APMit Investoren-Legende Warren Buffett (links) ist Bill Gates befreundet. Buffett hat der Stiftung des Microsoft-Gründers sogar ein Großteil seines Vermögens vermacht, damit diese das Geld für wohltätige Zwecke einsetzen kann. Buffett und Gates spielen unter anderem gerne Bridge miteinander. Das Bild zeigt die beiden im September 2010.
Foto: dpa/picture-allianceSeine philanthropischen Aktivitäten führt Microsoft-Gründer Gates gemeinsam mit seiner Frau Melinda Gates. Sie verfolgen einen sehr analytischen Ansatz und investieren etwa in den Kampf gegen Malaria und andere Krankheiten – davon versprechen sie sich, die meisten Leben für den geringsten Einsatz retten zu können.
Foto: picture-Alliance/dpa
Und: Eine Vorschauversion bietet Microsoft derzeit ebenfalls noch gratis an.
Was muss man bei der Installation beachten?
An das System stellt Office 2016 moderate Anforderungen. Es sollte auf den meisten einigermaßen aktuellen Computern laufen. Für die Vorschauversion sind mindestens ein Prozessor mit 1 Ghz, Arbeitsspeicher mit 1 GB RAM und 3 GB Speicherplatz erforderlich.
Für Office 365 wird ein kostenloses Upgrade bereitgestellt. Nutzer von älteren Office-Versionen müssen diese deinstallieren und die 2016er-Version neu aufspielen.
Braucht man dafür noch Windows?
Nein. Für Mac-Rechner hat Microsoft seit Jahren eine eigene Office-Variante produziert. Die jüngste Version, Office Mac 2016 für Apple-Computer ist seit Juli verfügbar. Daneben hat der neue Microsoft-Chef Satya Nadella auch bei den anderen Plattformen und Gerätetypen eine strategische Wende vollzogen.
Word, Excel und PowerPoint finden sich – in den Grundfunktionen zum Anzeigen, Erstellen und Bearbeiten – auch in den App-Stores von iOS und Android. Lauffähig sind die Programme allerdings nur auf Geräten bis 10,1 Zoll Bildschirmgröße. Auf Apples neuem iPad Pro mit 12,9-Zoll-Display wären die Office-Programme also nicht kostenfrei nutzbar.
Für Gerätegrößen oberhalb von 10,1, und auch für den vollen Funktionsumfang der Apps braucht es ein kostenpflichtiges Abonnement von Microsofts Programmvariante „Office 365“ zu Preisen ab zehn Euro im Monat oder 99 Euro im Jahr.
Optisch hat sich beim neuen Office wenig getan. Wer neues will, kann die Menüfarben ändern und zum Beispiel Sterne als Hintergrund wählen (hier Excel).
Foto: Screenshot
Warum ist Office 2016 für Microsoft wichtig?
Weil der Konzern damit Geld verdient - und zwar direkt, mit jeder verkauften, vollwertigen Softwareversion. Windows 10 gibt der Konzern seit wenigen Wochen gratis aus, in der Hoffnung, das Betriebssystem breit zu streuen und Zusatzangebote zu verkaufen. Office aber soll direkt Umsätze in die Kasse spülen. Mit den konventionellen Softwareboxen aber gelingt das schlechter. Im April meldete Microsoft etwa, dass das Lizenzgeschäft mit den Endkundenversionen von Office im Jahresvergleich um dramatische 41 Prozent eingebrochen ist.
Dass Microsoft in dieser Situation Office-Versionen kostenlos unters Volk bringt, hat gute Gründe. Zum einen hofft der Konzern, dass die Nutzer irgendwann doch auf die kostenpflichtige Vollversion oder das Abo umsteigen, um alle Funktionen zu nutzen. Zum anderen muss Microsoft dafür sorgen, dass seine Bürosoftware die Nummer eins am Markt bleibt. Deshalb setzt der Konzern viel daran, auch auf Smartphones vertreten zu sein, und verschenkt das Programm für kleine Bildschirme. Dass Office stärker in die Cloud wandert, zeichnet sich seit Jahren ab und hilft Microsoft dabei, den eigenen Online-Speicher OneDrive zu vermarkten.
Die Strategie scheint aufzugehen. Zeitgleich mit dem Absatz-Einbruch bei den Office-Paketen für Endkunden meldete Microsoft-Chef Nadella einen neuen Nutzerrekord für die Cloud- und Abo-Variante Office 365. Im ersten Quartal dieses Jahres habe alleine die Endkunden-Version des Abo-Office drei Millionen zusätzliche Nutzer gewonnen – und so die Gesamtzahl der Nutzer auf mehr als 15 Millionen Abonnenten gesteigert.
Bröselnden Umsätzen mit Software-Boxen steht also offenbar wirklich wachsendes Geschäft mit monatlichen oder jährlichen Mietzahlungen statt einmaliger Käufe gegenüber.
Am 4. April 1975 gründen die Kindheitsfreunde Bill Gates und Paul Allen das Start-up Microsoft in Albuquerque, New Mexico. Die jungen Computerliebhaber haben eine Vision: den Desktop-PC in Haushalten verbreiten. Das Softwareunternehmen, das heute in Redmond im US-Bundesstaat Washington sitzt, ebnet mit Mikrocomputern den Weg zum Personal Computer (PC).
Foto: dpa/picture-allianceMS-DOS (1980)
1980 bekommt Microsoft von IBM den Auftrag, ein Betriebssystem für den geplanten Personal Computer (PC) zu entwickeln. Etwa ein Jahr später – im Sommer 1981 – bietet Microsoft das 16-Bit Vorläuferbetriebssystem MS-DOS 1.0 an. Durch vertraglich festgelegte Konditionen erhält das Unternehmen die Berechtigung, das „Disk Operation System“ auch anderen Herstellern zu verkaufen.
Foto: dpa Picture-AllianceWindows 1.0 (1985)
Mitte der Achtziger Jahre veröffentlicht Microsoft schließlich das erste – quasi noch unbrauchbare – Windows. Es ist eine vielmehr eine grafische Erweiterung für MS-DOS als ein eigenständiges Betriebssystem. Eine Bedienung per Maus gibt es in Windows 1.0 ebenso wenig wie grafische Icons.
Foto: dpa Picture-AllianceWindows 2 (1987)
Microsoft stellt 1987 Windows 2 vor. Apple wirft Microsoft Ideenklau vor und klagt vor Gericht. Den komplizierten Rechtsstreit entscheidet Microsoft fünf Jahre später für sich, da die Mac-ähnlichen Icons, die Einzug in das Windows-Betriebssystem finden, nicht urheberrechtlich geschützt sind.
Foto: PresseWindows 3.X (1990-1994)
Am 22. Mai 1990 kommt Windows 3.0 auf den Markt. Als wirklich brauchbare Variante von Windows wird aber erst die optimierte Version 3.11 angesehen, die vier Jahre später erscheint. Es wird 10 Millionen Mal in den ersten zwei Jahren verkauft. Das erste 32-Bit-System für Workstations und Server – Windows NT – präsentiert Microsoft bereits 1993.
Foto: PresseWindows 95 (1995)
Windows 95 wird im Sommer mit einem zuvor unüblichen Marketing-Aufwand veröffentlicht. In den ersten fünf Wochen verkauft sich das neue System bereits sieben Millionen Mal. Noch im gleichen Jahr erwähnt Gates sein Vorhaben, die Entwicklung des Internets aktiv unterstützen und stärken zu wollen.
Foto: dpaWindows 98 (1998)
1998 kommt Windows 98 als Weiterentwicklung von Windows 95 auf den Markt. Mit der 98er-Version unterstützt das Microsoft-Bertiebssystem unter anderem erstmals von Haus aus den damals neuen USB-Standard und auch die Verwendung von mehreren Monitoren an einem Rechner.
Foto: REUTERSWindows ME (2000)
Microsoft stellt die Windows Millennium Edition (Windows Me) vor. Das Unternehmen selbst wirbt mit einer simplen, intuitiven Bedienung. Diese Variante des Betriebssystems erweist sich allerdings – entgegen der Bestrebungen von Microsoft – als besonders fehleranfällig. Es ist die letzte Windows-Variante, die auf MS-DOS setzt.
Foto: dpa Picture-AllianceWindows XP (2001)
Nur ein Jahr später bringt Microsoft Windows XP heraus, sein bisher langlebigstes Betriebssystem. Bei der Produkteinführung in New York sind zahlreiche Marktführer der PC-Industrie und 50 Microsoft-Partner anwesend. XP setzt auf der Architektur der Windows-NT-Familie auf.
Foto: dpa Picture-AllianceWindows Vista (2007) und Windows 7 (2009)
Windows Vista soll neue Möglichkeiten bieten. Mit Microsoft Office 2007 stehen dem Nutzer neue Werkzeuge zur Text-, Bild- und Informationsbearbeitung zur Verfügung. Das neue Betriebssystem ist im Vergleich zur Vorläufer-Konsumentenversion deutlich stabiler und verkauft sich gut. Nach eigenen Angaben von Microsoft wurden bis 2010 60 Millionen Lizenzen verkauft. Nutzer bemängeln dennoch die umständliche Bedienung, die mit Windows 7 (Markteinführung 2009) ausgebessert wurde.
Foto: imago / sportfotodienstWindows 8 (2012)
Windows 8 verfügt über zwei unterschiedliche Benutzeroberflächen: eine Kacheloptik für Tablets und ein herkömmlicher Windows-Desktop für PCs. Anwender vermissen den beliebten Start-Button. Ein Jahr später wird das System auf die Version 8.1 aktualisiert.
Foto: dpaWindows 10 (2015)
Mit Windows 10 bietet Microsoft eine einheitliche technische Plattform für PCs, Tablets und Smartphones an. Das von Nutzern ersehnte Start-Menü kehrt auf den Desktop zurück. Am 29. Juli stellt der Softwaregigant das jüngste Betriebssystem vor. Ein Jahr lang ist das Upgrade auf Windows 10 für Computer mit Windows 7 und 8.1 kostenlos. Was das neue System bringt und für welche Nutzer es sinnvoll ist, lesen Sie hier.
Quellen: microsoft.com, dpa
Foto: dpa
Muss ich wirklich umsteigen?
Als normaler Privatnutzer erst einmal nicht. Wer nicht dringend auf die wenigen Neuerungen angewiesen ist, kann erstmal bei seinem alten Microsoft Office bleiben. Die Versionen sind kompatibel, der Standard-Support für Office 2013 läuft noch bis April 2018, der erweiterte Service, der etwa noch Sicherheits-Updates umfasst, reicht sogar bis April 2023. Ein kurzfristiger Zwang, sich aus Supportgründen von der alten Programmversion zu verabschieden, besteht also nicht.
Wer gerade über die Anschaffung einer neuen Büro-Software nachdenkt, sollte sich Office 2016 oder die die Abo-Variante Office-365 aber genauer anschauen. Deren Nutzer können ohnehin bedenkenlos zuschlagen. Kostet ja nichts extra.
Gibt es Alternativen?
Reichlich. Seit Jahren gelten die freien Büro-Programme Open Office und Libre Office als brauchbarer und kostenloser Ersatz. Apple rüstet seine Macs, iPads und iPhones ohnehin mit einem eigenen Software-Paket namens iWork aus. Und Google Drive bietet Schreib- und Tabellen-Programme mit Cloud-Anbindung auf allen Geräten kostenlos an. Auch das ist – natürlich – ein Grund, warum Microsoft sich von seiner früheren Hochpreisstrategie bei den Office-Paketen verabschiedet hat.
Wer braucht es denn dann überhaupt?
Microsofts Office ist nach wie vor die Nummer eins am Markt. In vielen Unternehmen werden Sie kaum etwas Anderes bekommen. Speziell Geschäftskunden scheuen den Wechsel von einer Software auf ein anderes Programm extrem, weil damit oft erhebliche Kosten zur Umschulung der Mitarbeiter einhergehen.
Statt also zu einem anderen, günstigeren aber kaum weniger leistungsfähigen Office-Paket zu wechseln, zahlen sie lieber weiter an Microsoft und sparen Fortbildung und Produktivitätsverluste beim Wechsel. Abgesehen davon laufen in vielen Unternehmen noch immer zigtausende Unternehmensanwendungen in Form komplexer, sozusagen „handgestrickter“ Excel-Rechnungsbögen. Auch die lassen sich vielfach nicht in andere Softwarewelten übertragen und sorgen so bei Firmenkunden für eine bemerkenswerte Office-Treue zu Microsoft.
Mit den entsprechenden Folgen in der Privatkundenwelt. Denn wer im Büro auf verschiedenen Geräten mit der Software arbeitet, dürfte auch im Privaten aus Bequemlichkeit häufig ganz bei Microsoft bleiben.
Jeder Praxistest zeigt: Mögen die Office-Suiten auch grundsätzlich kompatibel sein - Probleme gibt es immer. Das beginnt bei falsch gesetzten Anführungszeichen und geht bis zu fehlenden Funktionen bei der Tabellen-Kalkulation.
Gerade im Vergleich zu den Gratisprogrammen gelten die Standard-Funktionen von Microsofts Office zudem als zuverlässig. Die Rechtschreibkorrektur etwa gehört eindeutig zu den besseren.
Reicht das, ein (teures) Upgrade auf Office 2016 zu rechtfertigen? Für die Masse der 2013-Nutzer sicher nicht. Für Anwender mit älteren Programmversionen tendenziell eher, wenn sie Wert legen auf die Integration von Cloud-Funktionen wie etwa dem Netz-Speicher OneDrive direkt in die Programme.
Am Office-Grundproblem von Microsoft aber, das schon Nadellas Vorgänger, Steve Ballmer, einmal im WirtschaftsWoche-Interview als größte Herausforderung bezeichnet hat, lösen auch die graduellen Verbesserungen der neuesten Software nichts. „Unser schärfster Gegner,“ sagte Ballmer damals, „sind nicht die Programmierer alternativer Office-Programme, sondern die zufriedenen Nutzer der älteren Versionen unserer eigenen Programme.“